Formel 1: Leclerc crasht Ferrari

Max Verstappen: Wieder Stress mit Ted Kravitz (Sky)

Von Mathias Brunner
​Das Verhältnis zwischen Max Verstappen und Sky-Reporter Ted Kravitz war vorbelastet. Und es ist durch ein Interview am Circuit Gilles Villeneuve von Montreal nicht besser geworden.

2022 hatten Max Verstappen und Red Bull Racing die Nase voll: Interview-Boykott gegen Sky, dies vor allem wegen des Reporters Ted Kravitz und einiger seiner Bemerkungen, die dem niederländischen Formel-1-Weltmeister den Korken rausgehauen haben.

Nach wiederholten abfälligen Bemerkungen von Sky-Reporter Ted Kravitz fand der Niederländer, jetzt reicht es, daher gab es in Mexiko vor drei Jahren keine Interviews für Sky, nicht für die Briten, nicht für die Deutschen, nicht für die Italiener.

Wiederholt hatte Kravitz über Verstappen von einem gestohlenen WM-Titel 2021 gesprochen und teilweise Lewis Hamilton als achtfachen Champion bezeichnet.

Verstappen damals: «Das Jahr ist geprägt von ständigen Sticheleien und Anspielungen, das finde ich respektlos, vor allem von einer bestimmten Person. An einem bestimmten Punkt sagte ich mir: Genug ist genug, das akzeptiere ich nicht länger.»

«Ich erlebe die sozialen Netzwerke derzeit als sehr vergifteter Ort, und wenn jemand im Fernsehen ständig solche Dinge verzapft, dann wird das nur noch schlimmer. Auch ich habe eine Toleranzgrenze, und die ist überschritten worden. Also habe ich entsprechend gehandelt.»

Verstappens Teamchef Christian Horner hatte für diese Entscheidung volles Verständnis. «Wir sind sehr enttäuscht über einige Bemerkungen auf diesem Sender, das war in Serie abschätzig, und wir waren der Ansicht, eine kleine Pause könne nicht schaden. Mit diesem Vorgehen wollen wir unserem Unmut Ausdruck geben, dass einige Kommentare einfach nicht unparteiisch gewesen sein, von gewissen Anschuldigungen ganz zu schweigen. Wie es scheint, muss Fernsehen immer sensationslüsterner werden.»

Nun in Kanada ein neuer Vorfall zwischen Verstappen und Kravitz.

Kravitz ging am Circuit Gilles Villeneuve von Montreal der Frage nach, was bei der Kommunikation im Spanien-GP schiefgelaufen ist bei Red Bull Racing. Genauer geht es um die Szene mit einer Berührung der Autos von Verstappen und George Russell in der ersten Kurve, worauf am RBR-Funk eine Diskussion entstand, dass Max seine Position preisgeben müsse.

Später stellte sich heraus: Die FIA verlangte das gar nicht, die RBR-Strategen waren vom Gegenteil ausgegangen.

Diese Szene verstärkte den Frust von Max, der sich mit harten Reifen gegen Gegner auf weichen Walzen wehren musste. Es kam zu einer zweiten Berührung zwischen den Autos von Verstappen und Russell, dafür setzte es dann von den Regelhütern eine 10-Sekunden-Strafe, das bedeutete Rückfalls auf P10 für Max.

Kravitz nun im Interview gegenüber Max: «Eine Frage zu diesen Diskussionen mit den Rennkommissaren oder mit der Rennleitung. Seit Jonathan Wheatley weg ist, habt ihr ja Stephen Knowles, der sich um so etwas kümmert. Ich nehme an, er war es, der deinem Renningenieur Gianpiero Lambiase gesagt hat, du sollst den Platz zurückgeben. Was falsch war. Wie könnt ihr sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederholt?»

Max: «Ich finde es nicht richtig, dass hier eine Person hervorgehoben wird, denn so läuft das nie. Wir müssen das als Mannschaft besser machen. Und genau so sehen wir die Vorkommnisse von Barcelona. Es ist nicht fair, da jemanden hervorzugeben.»

Kravitz: «Ich habe ihn nur genannt.»

Max: «Ja, eben, du nennst ihn.»

Kravitz: «Ich sage nur, wie er heisst. Jonathan Wheatley ist wohlbekannt. Ich sage ja nicht, dass es der Fehler von Stephen Knowles war.»

Max: «Aber du hast ihn genannt.»

Kravitz: «Nun, Jonathan war euer Regel-Kenner. Nun ist Knowles der Neue.»

Max: «Also reden wir von ihn, du hast ihn hervorgehoben.»

Kravitz: «Okay, aber er sitzt am Kommandostand. Er ist recht …»

Max: «Ich muss das hier nicht diskutieren. Wenn wir uns ansehen, was wir besser machen können, dann tun wir das wie jede andere Rennmannschaft. Ich werde sicher nicht hier vor einer Kamera stehen und sagen, wessen Fehler das war.»

Kravitz: «Aber ich fragte ja nicht …»

Max: «Wir leben und lernen.»

Kravitz: «Ich habe dich nicht danach gefragt, nur um genau zu sein. Ich fragte nur …, leben und lernen. Danke, ich schätze, du hast das beantwortet.»
Kravitz später in seinem Podbook: «Max war in Bezug auf die Szenen mit Russell nicht sehr zugänglich. Also wollte ich eine Frage stellen, über den Team-Fehler mit dem Platz-Zurückgeben. Das hat er entweder falsch verstanden oder als über-negative Auslegung gesehen. Aber was soll ich machen? Ich kann ja schlecht sagen: Ein namenloser Team-Vertreter, der sich um die Regeln kümmert. Max war nicht einverstanden damit, dass ich ihn herausgegriffen hatte, und an dem Punkt haben wir das Interview dann abgebrochen.»

1. Training, Kanada

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13,193 min
02. Alex Albon (T), Williams, 1:13,232
03. Carlos Sainz (E), Williams, 1:13,275
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:13,535
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:13,620
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:13,631
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:13,651
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:13,737
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,817
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:13,885
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:13,927
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:13,972
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:14,002
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,198
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:14,203
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:14,324
17. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:14,520
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:14,605
19. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:14,645
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:14,821

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Dr. Helmut Marko: «Das waren viele bittere Pillen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner Kolumne für SPEEDWEEK.com noch einmal auf den Spanien-GP zurück und zieht nach den ersten neun Rennwochenenden der Saison eine Zwischenbilanz.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 14.06., 13:00, Eurosport
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Sa. 14.06., 13:10, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa. 14.06., 13:20, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 14.06., 13:25, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa. 14.06., 13:40, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa. 14.06., 13:50, Eurosport
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa. 14.06., 14:00, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa. 14.06., 14:05, 3 Sat
    Ländermagazin
  • Sa. 14.06., 14:15, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa. 14.06., 14:45, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1406054512 | 5