Le Mans: Spitzen-Ferrari disqualifiziert

Vasseur über Robert Kubica: «Ein Außerirdischer!»

Von Silja Rulle
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur kennt Le-Mans-Sieger Robert Kubica gut

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur kennt Le-Mans-Sieger Robert Kubica gut

Ferrari-Formel-1-Teamchef Fred Vasseur freute sich sehr für seinen Ex-Schützling Robert Kubica, der im Ferrari die 24 Stunden von Le Mans gewann – und erinnerte sich an eine besondere Szene, die Kubicas Können zeigte.

Bei den 24 Stunden von Le Mans war Ferrari spitze – in der Formel 1 beim Grand Prix von Kanada reichte es für die Roten nur für Platz 5 und 6. Einer der Le-Mans-Sieger ist jedoch ein jahrelanger Wegbegleiter von Ferrari-Teamchef Fred Vasseur: Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica ist ein früherer Schützling des heutigen Ferrari-Formel-1-Teamchefs – und nun Sieger des legendären Rennens.

Vasseur im Rahmen des Kanada-GP: «Ich freue mich sehr für Robert, er hatte eine chaotische Karriere im Motorsport, und wenn man sieht, wie viel Einsatz er in seine Karriere gesteckt hat, freue ich mich sehr für ihn, dass er dieses Ergebnis erzielt hat.»

Kubica, inzwischen 40 Jahre alt, fuhr 99 Grands Prix in der Formel 1, tritt seit 2021 in Le Mans und in den letzten Jahren regelmäßig in der Langstrecken-WM an. Auch in der DTM und im Rally-Sport war er bereits auf der Piste. Kubica hatte in seiner Karriere mehrere schwere Unfälle, darunter ein Rally-Crash 2011, aus dem er schwerste Verletzungen an Armen und Beinen davontrug. Nun nach vielen Rückschlägen endlich die Krönung mit dem Le-Mans-Sieg.

Vasseur: «Ich habe eine enge Beziehung zu Robert. Er war ein paar Jahre bei mir bei Alfa Romeo und davor in der Formel Renault. Für mich ist er ein Außerirdischer. Was er leistet, ist mega.»

Vasseur erinnert sich an eine Szene bei Alfa Romeo im Spätsommer 2021, als er dort Teamchef war und sein Stammpilot Kimi Räikkönen positiv auf das Coronavirus getestet wurde – und Kubica einsprang: «Als er für Alfa ins Auto stieg, als Kimi Covid hatte, musste er am Samstagmorgen in Zandvoort ins Auto steigen. Die Boxengasse ist sehr eng, und er konnte das Lenkrad nicht drehen und die Kupplung nicht treten, und er fuhr nicht das Auto des Jahres, und in diesem Rennen kämpfte er bis zur letzten Kurve mit Seb, und das ist einfach mega.» Gemeint ist Sebastian Vettel, der am Ende 13. wurde.

Neben dem Polen Kubica pilotierten der Chinese Ye Yifei und der Brite Philip Hanson den Ferrari über 24 Stunden zum Sieg. Ye Yifei ist der erste Chinese, der in Le Mans gewinnen konnte. Unter den Top-4 waren drei Ferrari (von denen die Nummer 50 nachträglich disqualifiziert wurde).

Vasseur: «Ich denke, es ist gut, eine Vielfalt an Fahrern zu haben. Wenn man in Le Mans fährt, ist es am wichtigsten, ein sehr konstantes Team zu haben. Einer der großen Vorteile des Teams ist die Stabilität, die wir in Le Mans haben, dass wir die gleichen sechs Fahrer in den roten Autos haben, dass wir Robert im anderen Auto haben, und diese Konstanz und die Erfahrung der Leute, die das Team leiten, sind entscheidend.»

Kanada-GP, Circuit de Gilles Villeneuve

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:31:52,688 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,228 sec
03. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1,014
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,109
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,442
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +10,713
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +10,972
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +15,364
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
18. Lando Norris (GB), McLaren, + 4 *
* ausgeschieden (Unfall), aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden

WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 198 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 155
04. Russell 136
05. Leclerc 104
06. Hamilton 79
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 22
10. Hadjar 21
11. Hülkenberg 20
12. Stroll 14
13. Sainz 13
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Alonso 8
17. Bearman 6
18. Lawson 4
19. Bortoleto 0
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 374 Punkte
02. Mercedes 199
03. Ferrari 183
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Haas 28
07. Racing Bulls 28
08. Aston Martin 22
09. Sauber 20
10. Alpine 11

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