McLaren-Teamchef Andrea Stella: «Crash ändert nichts»

McLaren-Teamchef Andrea Stella
Lando Norris machte in den letzten Runden des Kanada-GP keine gute Figur. Der WM-Zweite, der sich mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri um die vierte Position stritt, verschätzte sich im Duell gegen den Nebenmann und krachte erst ins Heck des Stallgefährten und dann links in die Mauer. Norris fiel durch den Crash aus, Piastri konnte weiterfahren und den vierten Platz erobern.
Trotz des Crashs wurde Norris noch gewertet – und bekam Stunden nach dem Rennen eine 5-sec-Strafe aufgebrummt, die nichts am Ergebnis änderte. Nach dem Aussteigen entschuldigte sich der Brite gleich für die Kollision und übte sich in Selbstkritik.
Teamchef Andrea Stella stellte klar: «Wir wollen natürlich nie mitansehen müssen, dass ein McLaren in einen Unfall verwickelt ist, und wir wollen definitiv nicht sehen, wie sich die beiden McLarens zu nahe kommen. Das müssen wir natürlich anschauen, weil das gegen unsere Prinzipien geht.Und deshalb ist diese Situation inakzeptabel.»
«Wir schätzen es allerdings sehr, dass Lando die Schuld dafür gleich auf sich genommen hat. Er hat sich beim Team entschuldigt und für uns hat das die Situation verändert. Ich bin mir sicher, dass er seie Lehren ziehen wird. Er musste mit Blick auf die WM einen hohen Preis bezahlen. Und es hätte uns leicht noch viel mehr Punkte kosten können. Deshalb hätte das natürlich nicht passieren dürfen», fügte der Italiener an.
Teamintern sei alles beim Alten, beteuerte der Ingenieur daraufhin: «Der Crash ändert nichts, denn es war einfach eine Fehleinschätzung von Lando, die dazu geführt hatte. Es war ja nicht so, dass er absichtlich gegen unsere Prinzipien verstossen hat. Vielmehr hat er die Entfernung zum vorausfahrenden Fahrzeug einfach falsch eingeschätzt. Da stand keine böse Absicht dahinter.»
«Hätte Lando anders reagiert, dann wäre sicher ein ernsthaftes Gespräch nötig gewesen. Aber ich denke, er hat gleich realisiert, dass er sich da vertan hat. Damit hat er sich selbst was eingebrockt und auch dem Team Punkte gekostet. Und es hätte auch leicht zu einem Problem mit Oscar führen können. Wir müssen das Ganze deshalb sicherlich nochmals analysieren und besprechen», stellte Stella klar.
Kanada-GP, Circuit de Gilles Villeneuve
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:31:52,688 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,228 sec
03. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1,014
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,109
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,442
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +10,713
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +10,972
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +15,364
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
18. Lando Norris (GB), McLaren, + 4 *
* ausgeschieden (Unfall), aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden
WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 198 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 155
04. Russell 136
05. Leclerc 104
06. Hamilton 79
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 22
10. Hadjar 21
11. Hülkenberg 20
12. Stroll 14
13. Sainz 13
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Alonso 8
17. Bearman 6
18. Lawson 4
19. Bortoleto 0
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 374 Punkte
02. Mercedes 199
03. Ferrari 183
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Haas 28
07. Racing Bulls 28
08. Aston Martin 22
09. Sauber 20
10. Alpine 11