Spielberg-Quali: Norris auf Pole, Verstappen hat Pech

Die Pole war Lando Norris nicht zu nehmen: Auf dem Red Bull Ring hatte der Brite, der in Kanada wegen des ungeschickten Unfalls mit seinem McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri noch viel Kritik hatte einstecken müssen, legte die 4,326 km lange Runde in Spielberg in nur 1:03,971 min zurück und distanzierte die Konkurrenz um mehr als fünf Zehntel.

Ferrari-Star Charles Leclerc sicherte sich mit 0,521 sec Rückstand den zweiten Platz in der ersten Startreihe, Piastri, Hamilton, Russell, Lawson, Verstappen, Bortoleto, Antonelli und Gasly folgten auf den weiteren Top-10-Positionen.

Norris erklärte nach getaner Arbeit stolz: «Das war eine gute Runde, soviel ist sicher. Mein erster Versuch im Q3 war schon gut. Aber ich wusste, dass es ein paar Stellen gab, an denen ich noch Zeit finden konnte. Und genau das ist mir gelungen. Ich habe genau das gemacht, was ich geplant habe, und wenn ich das kann, dann läuft es für gewöhnlich sehr, sehr gut. Deshalb bin ich sehr glücklich.»

«Das war bisher ein gutes Wochenende und auch ein guter Tag für mich. Die Saison ist noch lange, und ich werde diesen Moment für mich bewahren, denn viele meiner schwierigeren Augenblicke hatte ich im Qualifying. Deshalb fühlte es sich auch so gut an, eine solche Runde hinzubekommen. Ich will mein Können immer wieder unter Beweis stellen, und ich hoffe, dass dies nur der Anfang war», schwärmte der WM-Zweite.

So lief das Abschlusstraining

Das Abschlusstraining auf dem Red Bull Ring begann mit einer fünfminütigen Verspätung, weil es im Formel-2-Rennen davor gekracht hatte und sich die Aufräumarbeiten hinzogen. Kaum sprang die Ampel am Ende der Boxengasse auf Grün, füllte sich die Strecke. Sowohl die beiden Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso und Lance Stroll als auch die beiden Haas-Piloten Esteban Ocon und Oliver Bearman und das Alpine-Duo Franco Colapinto und Pierre Gasly rückten aus.

Wenig später rückten mit den McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri auch die Favoriten für die Pole aus. Ersterer hatte am Vortag die Tagesbestzeit aufgestellt und seinen Speed mit der schnellsten Runde im dritten Training bestätigt. Der Brite übernahm denn auch mit 1:04,672 min die Spitzenposition vor seinem Teamkollegen.

Dahinter hatten sich nach den ersten zehn Minuten Champion Max Verstappen, Rekord-Sieger Lewis Hamilton, Mercedes-Rookie Kimi Antonelli, Gasly, Isack Hadjar, Charles Leclerc, George Russell und Yuki Tsunoda auf den weiteren Top-10-Positionen eingereiht. Liam Lawson, Franco Colapinto, Nico Hülkenberg, Esteban Ocon, Stroll, Gabriel Bortoleto, Alex Albon, Bearman, Alonso und Sainz fanden sich nach dem ersten Versuch auf den Plätzen 11 bis 20 wieder.

Doch noch blieb allen ein weiterer Versuch, um sich zu verbessern. Am Ende hatten Stroll, Ocon, Tsunoda, Sainz und Hülkenberg auf den Plätzen 16 bis 20 das Nachsehen, für sie war das Qualifying bereits nach dem Q1 gelaufen. Schnellster blieb Norris mit 1:04,672 min, auch Piastri, Lawson, Gasly, Hadjar, Verstappen, Hamilton, Bortoleto, Albon, Antonelli, Russell, Leclerc, Alonso, Bearman und Colapinto schafften auf den weiteren Top-10-Positionen den Sprung ins Q2.

Im Q2 war Norris erneut der Schnellste, er schaffte es, die 4,326 km lange Runde in 1:04,410 min zurückzulegen. Piastri, Leclerc, Hamilton, Verstappen, Lawson, Russell, Hadjar, Antonelli und Gasly belegten die weiteren Top-10-Plätze und Albon, Bearman, Alonso, Bortoleto und Colapinto folgten auf den weiteren Rängen, als nach neun Minuten die rote Flagge geschwenkt wurde.

Die GP-Stars kehrten zur Box zurück, wo sie erfuhren, dass die Unterbrechung durch einen Brand verursacht wurde. Ein Ausritt eines GP-Stars hatte dafür gesorgt, dass der Rasen neben der zehnten Kurve Feuer gefangen hatte, wie die Rennleitung mitteilte. Sie kündigte auch an, die Rasenflächen neben der Piste in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Qualifying zu wässern, um eine Wiederholung zu verhindern.

Nach acht Minuten durften die GP-Piloten wieder Gas geben und die Q2-Teilnehmer rückten gleich wieder aus. An der Bestzeit änderte das nichts, nach der Zeitenjagd stand fest, dass Norris, Piastri, Leclerc, Verstappen, Bortoleto, Gasly, Russell, Hamilton, Lawson und Antonelli als Top-10-Piloten am Q3 teilnehmen durften. Für Alonso, Albon, Hadjar, Colapinto und Bearman auf den Positionen 11 bis 15 war die Zeitenjagd. hingegen vorbei.

Im Q3 sorgte ein Dreher von Gasly zum Ende der Session dafür, dass Verstappen seinen letzten schnellen Versuch abbrechen musste. Denn wegen der Pirouette des Franzosen wurden die gelben Flaggen geschwenkt. Die Pole sicherte sich Norris mit einer starken Rundenzeit. Mit 1:03,971 min war er der Einzige, der die 1:04er-Grenze knackte. Neben dem Briten wird Leclerc losfahren, Piastri und Hamilton teilen sich die zweite Startreihe. Auf den weiteren Top-10-Positionen folgen Russell, Lawson, Verstappen, Bortoleto, Antonelli und Gasly.

Qualifying, Österreich

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:03,971 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:04,492
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:04,554
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:04,582
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:04,763
06. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:04,926
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:04,929
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:05,132
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:05,276
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,649
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:05,128
12. Alex Albon (T), Williams, 1:05,205
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:05,226
14. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:05,288
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:05,312
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:05,329
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:05,364
18. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:05,369
19. Carlos Sainz (E), Williams, 1:05,582
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:05,606