Toto Wolff über Vasseur: Ferrari ohne Jesus Christus?

Fred Vasseur und Toto Wolff
Der Teamchef bei Ferrari sitzt auf einem Schleudersitz. Das war schon immer so. Und wenn die Ergebnisse unter den Erwartungen bleiben, dann wird der Teamchef schnell in Frage gestellt, wie ein erfolgloser Fussballtrainer.
In der Formel 1 ist unter den Teamchefs in den vergangenen Jahren viel passiert, und Mercedes-Steuermann Toto Wolff stellt fest: «Christian Horner von Red Bull Racing und ich sind wie Dinosaurier, weil wir schon so lange da sind.»
In Italien wird offen darüber spekuliert, dass Fred Vasseur den Posten des Teamchefs verlieren könnte. Wolff findet das kurzsichtig: «Du kannst in der Königsklasse Zeit nicht kaufen. Du musst Führungspersönlichkeiten den Raum geben, die Dinge in den Griff zu bekommen. In Sachen Ferrari scheinen viele Menschen vergessen zu haben, dass Jean Todt 1993 zu Ferrari kam, aber den ersten Fahrer-Titel gab es mit Michael Schumacher erst 2000. Und dann folgte eine unfassbare Erfolgsserie.»
«Die Formel 1 verläuft zyklisch. Wir hatten zu Beginn der Turbohybrid-Ära einen guten Lauf, nun tun wir uns seit einigen Jahren schwer. Ab und an sind wir siegfähig, aber es gibt auch Wochenenden, da läuft es leider nicht so gut. Aber niemand stellt hier die Führung in Frage.»
«Lasst Fred doch die Zeit, lasst ihm den Raum, in Ruhe eine Struktur zu errichten. Sein Chassis-Chef Loic Serra ist erst seit einem halben Jahr dort. Fred ist einer der besten Racing-Manager, die ich kenne. Wenn sich die Frage stellen würde – ich würde ihn auf der Stelle verpflichten. Ich habe viel Respekt vor ihm, er ist ein echter Typ, ein harter Arbeiter, geradlinig, er steht nicht auf Politik und Lügen, er weiss, wovon er redet.»
«Fred ist clever genug zu verstehen, wie das Spiel in Italien geht. Ferrari steht extrem im Fokus der Medien. Dafür musst du ein dickes Fell entwickeln. Wenn Fred mit Ferrari gewinnt, dann ist er Jesus Christus, wenn er verliert, hauen sie ihn in die Pfanne. Aber so geht das nun mal in Italien mit Ferrari. In gewisser Weise ist das fabelhaft, denn es zeigt die ganze Leidenschaft eines Landes für diesen Rennstall. Aber nochmals: Man sollte Vasseur vertrauen und mehr Zeit geben, er ist der richtige Mann für diesem Job, und sie werden auch keinen besseren bekommen.»
Österreich-GP, Red Bull Ring
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:23:47,693 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,695 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,820
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +29,020
05. George Russell (GB), Mercedes, +1:02,396 min
06. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:07,754
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
09. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
10. Esteban Ocon (F), Haas, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
16. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2 Rdn
Out
Alex Albon (T), Williams, Kraftübertragung
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfall
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Unfall
Carlos Sainz (E), Williams, Bremsen
WM-Stand (nach 11 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 216 Punkte
02. Norris 201
03. Verstappen 155
04. Russell 146
05. Leclerc 119
06. Hamilton 91
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 23
10. Hülkenberg 22
11. Hadjar 21
12. Stroll 14
13. Alonso 14
14. Sainz 13
15. Lawson 12
16. Gasly 11
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 417 Punkte
02. Ferrari 210
03. Mercedes 209
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Racing Bulls 36
07. Haas 29
08. Aston Martin 28
09. Sauber 26
10. Alpine 11