Formel 1: Verblüffendes über Hülkenberg

Minardi: Ferrari und Leclerc – ein Tag zum Vergessen

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Rennstallgründer Giancarlo Minardi (77) ordnet das Formel-1-Geschehen ein nach dem Grand Prix von Grossbritannien. Der Italiener lobt McLaren und tadelt Ferrari sowie Mercedes.

Vor 20 Jahren bestritt der italienische Minardi-Rennstall in China den letzten Grand Prix, es war der 340. der Firmenhistorie. Dann wurde aus dem in Faenza ansässigen Rennstall Toro Rosso (inzwischen die Racing Bulls).

Giancarlo Minardi, heute 77 Jahre alt, trat mit seiner Scuderia von 1985 bis 2005 in der Königsklasse an und hat bis heute die Hand am Puls des Formel-1-Geschehens behalten.

In seiner Nachbetrachtung auf der Internetseite des früheren Rennstalls ordnet der Italiener das Geschehen beim Traditions-GP von Grossbritannien ein und stellt fest: «Silverstone bot ein ebenso verrücktes wie spektakuläres Rennen, das von zahlreichen Fehlern von Teams und Fahrern geprägt war, wobei Ferrari und Mercedes negativ aufgefallen sind.»

«Der absolute Star des Wochenendes war McLaren, deren Renntempo überragend war, eine entwaffnende und in gewisser Weise beunruhigende Überlegenheit, die auf einer ausgezeichneten aerodynamischen Effizienz dieses Autos beruht.»

«Pech für Oscar Piastri, der seine Rennen geschmälert hat, als das Safety-Car auftauchte; er hat einen trivialen Fehler gemacht, den er sehr teuer bezahlt hat. Piastri hat diesen Grand Prix mehr verloren als ihn Norris gewonnen hat.»

«Ich habe mich sehr gefreut für Sauber und Nico Hülkenberg: Vom 19. Startplatz aus fuhr der Deutsche hinter den beiden McLaren auf den dritten Platz und erzielte damit den ersten Podestplatz seiner Karriere. Ein tadelloses Rennen, bei dem er aus den Fehlern der Anderen eiskalt Kapital schlagen konnte.»

«Enttäuschung hingegen bei Ferrari und Mercedes, wo Lewis Hamilton ohne seinen Fehler leicht aufs Podium hätte fahren können. Noch schlimmer erging es Charles Leclerc, der durch eine fragwürdige Strategie mit diesem früheren Reifenwechsel und einige persönliche Patzer unterging – ein Sonntag zum Vergessen.»

«Pech für Kimi Antonelli, der von Hadjar gerammt wurde, dabei wurde das Heck Kimis Mercedes schwer beschädigt – aus. Wieder einmal wurde der junge Italiener zudem durch eine falsche Strategie aus der Bahn geworfen.»

«Nach einer aussergewöhnlichen Pole-Position am Samstag wurde Max Verstappen Fünfter, zurückgebunden von einem Dreher und einer zu sehr auf das Trockene ausgerichteten Abstimmung. Red Bull. Racing war auf nasser Bahn mit diesem flach gestellten Heckflügel chancenlos.»

«Solch besondere Bedingungen wie in Silverstone führen oft zu unvorhersehbaren Platzierungen: Hülkenberg im Sauber und Gasly mit Alpine glänzten, weil sie routiniert ihre Chance nutzten. Aston Martin holte mit dem siebten Platz von Stroll und dem neunten Platz von Alonso wertvolle Punkte. So muss man das machen bei einem so chaotischen Grand Prix.»

Grossbritannien-GP, Silverstone

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem


WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19


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