Ralf Schumacher: «Hamilton muss sich entscheiden»

Ralf Schumacher
Ernüchterung bei den Tifosi: Der im Winter als Heilsbringer gepriesene Lewis Hamilton fährt bei Ferrari dem Monegassen Charles Leclerc weiter hinterher, und in Ungarn war ein Tiefpunkt erreicht – nur Startplatz 12, von Aufholjagd keine Spur, glanzloser Zwölfter im Ziel.
Lewis Hamilton geisselte sich in der Öffentlichkeit, nannte sich selber nutzlos und fand bei der britischen Sky, Ferrari müsste ihn eigentlich auswechseln.
Der Deutsche Ralf Schumacher (50) war als Formel-1-Experte von Sky am Hungaroring, und natürlich macht sich auch der sechsfache GP-Sieger Gedanken über die Form des britischen Superstars. Im Podcast Backstage Boxengasse sagt Ralf: «Ich weiss die Ehrlichkeit von Hamilton zu schätzen. Auf der anderen Seite ist das alles auch ein wenig theatralisch. Und es ist ihm wohl auch zu blöd, immer eine Ausrede suchen zu müssen.»
«Aus meiner Sicht müsste Hamilton nun sagen – passt auf, ich hänge meinen Helm an den Nagel, ich kann und will das nicht mehr, mein Teamkollege fährt um die Pole, und ich krieg es nicht geregelt, ich mach den Platz frei für einen Jungen. Oder er muss sagen: jetzt erst recht, ich will das mit aller Gewalt, der Speed ist da.»
«Und das ist auch wirklich so, das kann man ja leicht erkennen. Er hat beispielsweise in Belgien ein Super-Rennen gezeigt. Aber er muss nun für sich entscheiden, was er wirklich will, und dann hören auch die Fragen auf, und wir müssen nicht ständig darüber spekulieren.»
«Unterschätzen sollten wir seine Worte nicht, ich habe das extra nochmals angeschaut und gesehen, wie er gegenüber einem anderen Sender bekräftigt hat, dass es ihm ernst war mit der Aussage, Ferrari brauche einen anderen Piloten. Aber dann muss er sich nicht darüber wundern, dass alle darüber sprechen.»
«Vielleicht muss er sich auch sagen, gut, dieses Jahr hake ich ab, vielleicht kommt noch die eine oder andere Entwicklung, die mir hilft, aber ich lerne einfach dazu und hoffe dann auf 2026 und dass mir das Auto dieser kommenden neuen Rennwagen-Generation besser liegt.»
«Hamilton hat von seinen Berichten gesprochen, die er bei Ferrari einreicht, aber – und da wird man mich bei Ferrari nicht für mögen – bei den Italienern wird das keinen interessieren, denn dort geht es immer nur um jenen Piloten, der Leistung liefert. Und das ist derzeit nun mal Charles Leclerc, der schnellere Mann im Ferrari.»
«In Köln sagen wir: Jeder Jeck ist anders. Der eine Pilot schreibt alles nieder, wie Hamilton, der andere macht das direkt im Gedankenaustausch mit dem Ingenieur, wie Leclerc.»
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt
WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20