Eddie Irvine: «Lewis Hamilton ist etwas zu alt»

Eddie Irvine
Für Lewis Hamilton war es ein Schock: Der siebenfache Weltmeister kassierte nach dem Rennen in Zandvoort eine Startplatz-Strafe für das Ferrari-Heimspiel in Monza, weil er die Vorgaben des Renndirektors missachtet hatte. Das Vergehen hatte der Rekord-GP-Sieger bereits vor dem Start des Rennens begangen, als er bei den doppelt geschwenkten gelben Flaggen in der letzten Kurve und bei der Einfahrt zur Boxengasse sein Tempo nicht ausreichend reduziert hatte.
Hamilton musste deshalb sein erstes Monza-Rennen in Rot mit einer Hypothek in Angriff nehmen. Die fünftschnellste Zeit im Qualifying sorgte dafür, dass er es gerade noch in die Top-10 der Startaufstellung schaffte. Aus der fünften Reihe losbrausend eroberte der Brite den sechsten Platz, während sein Teamkollege Charles Leclerc Vierter wurde. Damit schaffte es keiner der beiden Ferrari-Stars im Königlichen Park aufs Treppchen.
Dass sich Hamilton schwer tut, bei den Roten auf Touren zu kommen, zeigt auch der Blick in die Statistik: Der 40-Jährige unterliegt im teaminternen Vergleich sowohl im Quali- als auch im GP-Duell: Auf einer schnellen Runde konnte er seinen Stallgefährten erst vier Mal schlagen, während Leclerc zwölf Mal der Schnellere war. Im Rennen kam Leclerc auch zwölf Mal vor dem 105-fachen GP-Sieger ins Ziel. Nur zwei Mal – in Imola und Silverstone – hatte Hamilton die Nase vorn. Zwei Mal gab es für die Ferrari-Truppe eine Nullrunde: In Schanghai wurden beide Fahrer nach dem GP disqualifiziert, in Zandvoort fielen beide aus.
Über die Gründe für die Probleme von Hamilton wird viel diskutiert, und nicht selten wird das Alter des früheren Dauersiegers als mögliche Ursache genannt. Auch Ex-Ferrari-Star Eddie Irvine ist sich sicher, dass der Wechsel von Mercedes zu Ferrari zu spät erfolgte, wie er in Monza gegenüber «Sky Sports F1» erklärte: «Das Problem ist, dass Lewis Hamilton etwas zu alt ist», hielt der 59-jährige Nordire fest. «Aber er hat sieben Weltmeistertitel gewonnen, deshalb hat er auch seinen Preis», fügte er an.
Für Ferrari sei es generell schwieriger, da das Team in Italien beheimatet ist, glaubt Irvine. «Die britischen Teams sind alle von anderen Rennställen umgeben, da gibt es einen Austausch. Es ist ganz anders, und auch viel schwieriger, wenn man in Maranello auf sich allein gestellt ist.» Ferrari verfüge zwar über das richtige Image und die Historie. Doch der gegenseitige Austausch fehle, betonte der vierfache GP-Sieger, der von 1996 bis 1999 für die Roten auf Punktejagd gegangen war.
Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:24,325 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,207 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,351
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,624
05. George Russell (GB), Mercedes, +32,881
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +37,449
07. Alex Albon (T), Williams, +50,537
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +58,484
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +59,762
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:03,891 min
11. Carlos Sainz (E), Williams, +1:04,469
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:19,288
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:20,701
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,351
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (ESP), Aston Martin, Aufhängung
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Hydraulik
WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 293
03. Verstappen 230
04. Russell 194
05. Leclerc 163
06. Hamilton 117
07. Albon 70
08. Antonelli 66
09. Hadjar 38
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bortoleto 18
17. Bearman 16
18. Sainz 16
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 617 Punkte
02. Ferrari 280
03. Mercedes 260
04. Red Bull Racing 239
05. Williams 86
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 61
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20