Rekord-Wochenende in Monza: Das sind die Gründe

Martin Brundle
Als Max Verstappen in Monza die Pole eroberte, war er im Schnitt mit 264,681 km/h unterwegs. Damit stellte er einen neuen Rekord für die Durchschnittsgeschwindigkeit in der 75-jährigen Geschichte der Vierrad-Königsklasse auf. Zum Vergleich: Der alte Rekord lag bei 264,362 km/h, aufgestellt hatte ihn Lewis Hamilton 2020 im Mercedes, auch auf dem Highspeed-Kurs im Königlichen Park.
Auch im Rennen stellte der Titelverteidiger aus dem Red Bull Racing Team eine Bestmarke auf: Er legte die 306,720 km in einer Stunde 13 Minuten und 24,325 Sekunden zurück – und schaffte dies dank einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 250,706 km/h – das hatte vor ihm noch keiner geschafft. Zuvor gab es natürlich auch kürzere Rennen, doch diese wurden alle durch einen Abbruch verkürzt, und deshalb war die Durchschnittsgeschwindigkeit in jenen WM-Läufen höher.
Die Gründe für den Rekord zählt Martin Brundle in seiner Analyse für «Skysports.com» auf. Darin erklärt der frühere GP-Pilot: «Das Qualifying in Monza brachte das schnellste Durchschnittstempo in der Geschichte der Formel 1 hervor, und zum zweiten Mal in 54 Jahren wurden wir Zeugen eines neuen Rennrekords, der ganze 55 Sekunden schneller war als die bisherige Monza-Bestzeit.»
«Ein solches Tempo hängt natürlich davon ab, dass es keine Safety-Cars oder roten Flaggen gibt und die Strecke trocken ist. Ausserdem wurden im Laufe der Jahrzehnte Schikanen eingeführt, um die Höchstgeschwindigkeiten aus Sicherheitsgründen für die Fans, die Streckenarbeiter und die Fahrer zu begrenzen», weiss der Brite.
«Aus denselben Gründen wurden die Autos oft in Bezug auf Leistung und Grip verlangsamt, doch dank des unaufhaltsamen technischen Fortschritts in der Formel 1 sind wir heute schneller denn je», fügt Brundle an, und betont, warum das Rennen in Monza auch mit Blick auf 2026 wichtig ist.
«Monza hat uns auch daran erinnert, dass es bei grossartigen Rennen nicht nur um Rundenzeiten geht, woran wir uns 2026 wahrscheinlich wieder erinnern müssen. Die Caterham-Rennen auf einer nationalen Rennstrecke oder das Rennen mit Original-Minis beim Goodwood Revival beweisen, dass es auch mit einem Bruchteil der Formel-1-Geschwindigkeit spannende Rennen gibt», mahnt der Brite, und ergänzt: «MotoGP-Maschinen und Superbikes sind auf direkt vergleichbaren Rennstrecken mehr als eine halbe Minute pro Runde langsamer als die Formel 1, aber sie sind ebenso faszinierend.»
Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:24,325 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,207 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,351
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,624
05. George Russell (GB), Mercedes, +32,881
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +37,449
07. Alex Albon (T), Williams, +50,537
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +58,484
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +59,762
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:03,891 min
11. Carlos Sainz (E), Williams, +1:04,469
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:19,288
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:20,701
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,351
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (ESP), Aston Martin, Aufhängung
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Hydraulik
WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 293
03. Verstappen 230
04. Russell 194
05. Leclerc 163
06. Hamilton 117
07. Albon 70
08. Antonelli 66
09. Hadjar 38
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bortoleto 18
17. Bearman 16
18. Sainz 16
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 617 Punkte
02. Ferrari 280
03. Mercedes 260
04. Red Bull Racing 239
05. Williams 86
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 61
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20