Antonelli und Russell: Reifen-Überraschung in Baku

George Russell und Kimi Antonelli waren in Baku stark unterwegs
Für George Russell begann das Rennwochenende in Aserbaidschan sehr schlecht, dafür endete es erfreulich. Er kämpfte mit einer Krankheit und es war nicht klar, ob er am Trainingsfreitag überhaupt in der Lage sein würde, seine Arbeit im Cockpit zu verrichten. Der Brite schaffte es aber, alle Sessions durchzustehen, und im Qualifying konnte er sich mit dem fünften Platz auch eine gute Ausgangslage verschaffen.
Diese nutzte er, um im Rennen dann nach vorne zu fahren und mit dem zweiten Platz auf das Podest zurückzukehren, auf dem er zuletzt in Ungarn stand. Sein Teamkollege Kimi Antonelli durfte als Viertschnellster des Abschlusstrainings sogar noch weiter vorne starten, kam am Ende aber auch als Vierter ins Ziel.
Das Team entschied sich für unterschiedliche Reifenstrategien, und das aus einem einfachen Grund, wie Andrew Shovlin hinterher betonte. Er erklärte: «Aufgrund fehlender Longrun-Daten und der vielen Fahrer, die nicht von ihren gewohnten Startpositionen aus losfuhren, haben wir uns für unterschiedliche Strategien bei den Startreifen entschieden.» Die grosse Frage lautete, wie das Auto im Renntrimm auf den beiden Mischungen zurechtkommt.
Das Team erlebte eine positive Überraschung, wie der leitende Ingenieur des Mercedes-Werksteams freudig erklärte: «Da wir im Training weder die mittelharten noch die harten Reifen getestet hatten, war es gut zu sehen, dass das Auto auf beiden Mischungen gut zurechtgekommen ist.»
Seine Rennbilanz fällt entsprechend positiv aus: «Wir hatten in Aserbaidschan ein solides Wochenende, das sich am Rennsonntag fortgesetzt hat. Wir haben das Rennen auf beiden Seiten der Box gut umgesetzt, sind wieder auf das Podium zurückgekehrt und haben mit Platz 4 zudem eine gute Punkteausbeute erzielt.»
Auch die Fahrer bekamen gute Noten. Shovlin lobte: «George nutzte das gute Fahrverhalten in seinem ersten Stint zu seinem Vorteil, fuhr einen Vorsprung heraus und erreichte dank eines perfekt ausgeführten Boxenstopps unserer Mechaniker den zweiten Platz. Das war eine beeindruckende Leistung – vor allem, wenn man bedenkt, dass er sich an diesem Wochenende nicht zu 100 Prozent fit gefühlt hat.»
Und auch der Formel-1-Rookie zeigte eine gute Leistung. Der 51-Jährige aus Liverpool betonte: «Für Kimi war es von Anfang bis Ende ein solides Wochenende. Er schonte seine Medium-Reifen zu Beginn und konnte dann Liam Lawson auf der Strecke überholen. In der Schlussphase kam er Sainz zwar näher, das Tempo des Williams und die Schwierigkeiten beim Hinterherfahren bedeuteten jedoch, dass er sich mit dem vierten Platz zufriedengeben musste. Nichtsdestotrotz hat er nach einigen schwierigen Wochenenden gezeigt, wozu er fähig ist, und wir sind sicher, dass er in der Schlussphase der Saison noch weitere Fortschritte machen wird.»
Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:26,408 h
02. George Russell (GB), Mercedes, +14,609 sec
03. Carlos Sainz (E), Williams, +19,199
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +21,760
05. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +33,290
06. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +33,808
07. Lando Norris (GB), McLaren, +34,227
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +36,310
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +36,774
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +38,982
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +67,606
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +68,262
13. Alex Albon (T), Williams, +72,870
14. Esteban Ocon (F), Haas, +77,580
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +78,707
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +80,237
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +96,392
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
Out
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Unfall
WM-Stand (nach 17 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 299
03. Verstappen 255
04. Russell 212
05. Leclerc 165
06. Hamilton 121
07. Antonelli 78
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Sainz 31
13. Lawson 30
14. Alonso 30
15. Ocon 28
16. Gasly 20
17. Tsunoda 20
18. Bortoleto 18
19. Bearman 16
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 623 Punkte
02. Mercedes 290
03. Ferrari 286
04. Red Bull Racing 272
05. Williams 101
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 62
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20