Pechvogel Charles Leclerc: Roadtrip mit Carlos Sainz

Charles Leclerc: Selbst die Heimreise von Baku lief nicht wie geplant
Angefangen hatte es gut, das 17. Rennwochenende der Saison in Aserbaidschan. Charles Leclerc gehörte am Trainingsfreitag in beiden Sessions zur Top-3, den Tag schloss er knapp hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Lewis Hamilton als Zweitschnellster ab. Doch schon am Samstagmorgen lief es nicht mehr nach Plan.
Nachdem er die letzte freie Trainingsstunde auf dem bescheidenen zehnten Platz beendet hatte, schaffte er es – im Gegensatz zu Hamilton – ins Q3. Doch als es um die Top-10-Startplätze ging, produzierte der Monegasse einen Crash, bevor er eine gezeitete Runde gedreht hatte. Deshalb landete er auf dem zehnten Platz der Startaufstellung.
Dass WM-Leader Oscar Piastri kurz darauf das gleiche Schicksal ereilte, war kein Trost für den selbstkritischen Ferrari-Piloten, der schon vor dem Start des Grands Prix betonte, dass es nicht einfach werden würde. Da wusste er noch nichts über das Motor-Problem, das seinen Ingenieuren Sorgenfalten bereitete, und das ihn selbst davon abhielt, eine richtige Aufholjagd zu starten.
Am Ende kreuzte Leclerc die Ziellinie als Neunter – direkt hinter seinem Stallgefährten, der es verpasste, den angewiesenen Platztausch seines Teams noch vor dem Überqueren der Ziellinie durchzuziehen. Die Stallorder hatte die Teamführung ausgesprochen, weil Leclerc zuvor brav Platz gemacht hatte, damit der siebenfache Weltmeister, der auf deutlich frischeren Reifen unterwegs war, sein Glück bei den Vordermännern versuchen konnte.
Leclerc nahm den gescheiterten Tausch der Plätze sportlich und erklärte, dass es bei diesen Platzierungen nicht darauf ankomme. Danach wollte er nach Nizza fliegen, doch auch da hatte Leclerc kein Glück. Wegen eines Sturms wurde das Flugzeug nach Italien umgeleitet.
So kam es, dass Leclerc zusammen mit seinem früheren Teamkollegen Carlos Sainz einen Van mieten musste, um auf vier Rädern nach Hause zu kommen. Der Spanier hatte im Gegensatz zum Monegassen ein tolles Wochenende erlebt und als Dritter seinen ersten GP-Podestplatz in Williams-Blau gefeiert.
In einer kurzen Video-Botschaft offenbarte Leclerc: «Ich dachte, dass es nach diesem wirklich schwierigen Wochenende nicht hätte schlimmer kommen können. Aber...» Und Sainz verriet auf nachfrage: Wir sind mitten in Italien, denn unser Flugzeug wurde umgeleitet, weil es wegen eines Sturms nicht in Nizza landen konnte. Deshalb sind wir in Italien gelandet und wir haben uns einen Van gemietet. Und jetzt sind wir auf dem Weg nach Monaco.»
Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:26,408 h
02. George Russell (GB), Mercedes, +14,609 sec
03. Carlos Sainz (E), Williams, +19,199
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +21,760
05. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +33,290
06. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +33,808
07. Lando Norris (GB), McLaren, +34,227
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +36,310
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +36,774
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +38,982
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +67,606
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +68,262
13. Alex Albon (T), Williams, +72,870
14. Esteban Ocon (F), Haas, +77,580
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +78,707
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +80,237
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +96,392
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
Out
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Unfall
WM-Stand (nach 17 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 299
03. Verstappen 255
04. Russell 212
05. Leclerc 165
06. Hamilton 121
07. Antonelli 78
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Sainz 31
13. Lawson 30
14. Alonso 30
15. Ocon 28
16. Gasly 20
17. Tsunoda 20
18. Bortoleto 18
19. Bearman 16
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 623 Punkte
02. Mercedes 290
03. Ferrari 286
04. Red Bull Racing 272
05. Williams 101
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 62
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20