Carlos Sainz (Williams): Wette gewonnen

Carlos Sainz mit seinem Team und Teamchef James Vowles in Baku
Auf dem Siegerpodest in Baku strahlte einer am meisten, der gar nicht ganz oben stand: Williams-Pilot Carlos Sainz war nach seinem dritten Platz beim Aserbaidschan-GP sichtlich emotional. Das beste Podium seiner Karriere, sagte er später. Für den Spanier ein enorm wichtiger Meilenstein – und ein hoher Wetteinsatz, der sich gelohnt hat.
Der Spanier verriet nach dem Rennen: «Das Podium bedeutet mir umso mehr, weil ich vor einem Jahr auf Williams gesetzt habe und gesagt habe, dass ich zu diesem Team gehen werde, weil ich wirklich an dieses Projekt glaube und fest davon überzeugt bin, dass dieses Team auf dem Weg nach oben ist.»
Sainz war zu Beginn der Saison 2024 in der misslichen Lage, dass sein Cockpit für 2025 bei Ferrari an den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton ging. Sainz‘ Vertrag bei der Scuderia wurde entsprechend nicht verlängert, der Spanier war auf Jobsuche – und ließ sich Zeit damit. Mit Sauber bzw. Audi wurde er in Verbindung gebracht, auch mit Alpine – und am Ende entschied er sich (zum Erstaunen vieler Beobachter) für Williams. Eine zu dem Zeitpunkt gewagte Wette – aber eine gute Wahl, wie er sich nun selbst bewies.
Sainz: «Ich fühle mich in diesem Arbeitsumfeld sehr wohl und auch mit allen um mich herum. Ich war das ganze Jahr über ziemlich schnell mit dem Auto. Von allen, die das Team gewechselt haben – was heutzutage keine leichte Aufgabe ist –, war ich vom ersten Rennen an sehr konkurrenzfähig, sehr schnell, aber ich hatte keine Ergebnisse vorzuweisen. Ich hatte keine Ergebnisse, um mir selbst, dem Team und allen anderen zu beweisen, dass etwas Gutes bevorstand. Aber am Ende kam es doch so.»
Vielleicht auch ein kleiner Seitenhieb gegen seinen Nachfolger bei Ferrari, Lewis Hamilton? Der Brite hat zwar mehr Punkte als Sainz – doch das erste GP-Podium mit dem neuen Team (Sprints ausgenommen) holte Sainz.
Die Leidenszeit zu Beginn der Saison (Sainz hat jetzt 31 Punkte, sein Kollege Albon 70) hat den 3. Platz umso süßer schmecken lassen: «Ich glaube, das Leben hat mir schon oft gezeigt, dass so etwas manchmal passiert – dass man eine Pechsträhne oder schlechte Leistungen hat, aber dann plötzlich vom Leben belohnt wird, wenn man weiter hart arbeitet, mit etwas wirklich Schönem wie diesem.»
Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:26,408 h
02. George Russell (GB), Mercedes, +14,609 sec
03. Carlos Sainz (E), Williams, +19,199
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +21,760
05. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +33,290
06. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +33,808
07. Lando Norris (GB), McLaren, +34,227
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +36,310
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +36,774
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +38,982
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +67,606
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +68,262
13. Alex Albon (T), Williams, +72,870
14. Esteban Ocon (F), Haas, +77,580
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +78,707
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +80,237
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +96,392
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
Out
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Unfall
WM-Stand (nach 17 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 299
03. Verstappen 255
04. Russell 212
05. Leclerc 165
06. Hamilton 121
07. Antonelli 78
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Sainz 31
13. Lawson 30
14. Alonso 30
15. Ocon 28
16. Gasly 20
17. Tsunoda 20
18. Bortoleto 18
19. Bearman 16
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 623 Punkte
02. Mercedes 290
03. Ferrari 286
04. Red Bull Racing 272
05. Williams 101
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 62
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20