Formel-1-Rückblick: Die Superlative des Jahres
Ein kleiner Vorgeschmack aufs Rennen in Sochi
Was für ein Formel-1-Jahr! Selbst langjährige Kenner wie RTL-F1-Experte Christian Danner schwärmen: «Das war eine Grand-Prix-Saison voller Leckerbissen, und immer wenn wir geglaubt haben, wir hätten schon alles gesehen, geschah wieder etwas Unerwartetes.»
In einer kleinen Serie lassen wir das Jahr für Sie Revue passieren, zwölf Monate an zwölf Tagen. Und weil 2012 ein Jahr der Superlative gewesen ist, haben wir unsere ganz persönlichen Höhepunkte herausgesucht.
Dezember
Die fragwürdigste Auszeichnung
Gala des Automobil-Verbands FIA in Istanbul: Nicht nur viele Fahrer wurden ausgezeichnet, sondern auch ein Veranstalter – für den besten Grand Prix des Jahres 2012. Und wer durfte diesen Pokal in Empfang nehmen? Die Texaner für die fast reibungslose Premiere in Austin? Die Araber für ihr jährliches Märchen aus 1001 Nacht in Abu Dhabi? Nein, Indien – zum zweiten Mal in Folge. Was ebenso unverständlich bleibt wie die Trophäe für Korea 2010.
Der schlichteste Platz
Sebastian Vettel entspricht in vielem nicht dem Klischee des Rennfahrers, das gilt auch für seine inzwischen ziemliche stattliche Pokalsammlung. Der wertvollste von allen, der Pokal des Formel-1-Weltmeisters, steht gemäss Vettel «auf dem Küchentisch, dann kann ich ihn immer anschauen».
Der härteste Chef
Franz Tost hasst die rennlose Zeit. Noch mehr hasst es der Toro-Rosso-Teamchef, Zeit zu verplempern. «Es gab bei uns keine Weihnachtsfeier», sagte der Österreicher meinem Kollegen Peter Hesseler. «Die Mitarbeiter haben schon im Oktober von der Feier geredet, das hat mir nicht gepasst. Früher waren wir mal 85 Leute, jetzt sind wir 300. Mieten Sie mal ein Lokal für so viele Leute, das kostet glatte 20000 Euro! Dafür kriegen Sie einen Frontflügel.» Tost hat die Weihnachtsfeier kurzerhand um sechs Monate verlegt: «Da können wir draussen grillen und brauchen kein Restaurant zu mieten. Die Brasilianer feiern Weihnachten ja auch im Sommer …»
Die schillerndste Zukunft
Was wird aus der Formel-1-WM? Red-Bull-Racing-Star Mark Webber findet: «20 Rennen sind mir schon fast zu viele. Ich fände 16 besser und davon wieder mehr Läufe in Europa. Aber das ist wohl der Lauf der Zeit, und wir müssen uns anpassen.» Tatsächlich träumt Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone von einem WM-Programm aus mittelfristig 22 Läufen, längerfristig sind auch 25 Grands Prix keine Unmöglichkeit. Die Teams stöhnen jetzt schon: Noch nie waren im Herbst so viele Mitarbeiter krank, ein unüberhörbares Signal. 2013 wird es keinen neuen WM-Lauf geben, 2014 jedoch gleich zwei Ausflüge zu Formel-1-Neuland (New Jersey in den USA und Sochi in Russland), 2015 möglicherweise weitere zwei (Mexiko und Bangkok).