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Mercedes: Wieso ist Rosberg besser als Hamilton?

Von Rob La Salle
Nico Rosberg war schon in Malaysia schneller, musste sich dann aber hinten anstellen

Nico Rosberg war schon in Malaysia schneller, musste sich dann aber hinten anstellen

Formel-1-Duell der Extraklasse in Silber: Warum der englische Weltmeister derzeit den Kürzeren zieht.

«Ich habe erwartet, dass Nico Rosberg in Monaco so schnell sein würde», sagt Mercedes-Star Lewis Hamilton. «Ich habe nur nicht erwartet, dass ich so langsam sein würde.»

Ausgerechnet das Vollgastier Lewis Hamilton musste jetzt erleben, wie sein Stallgefährte Nico Rosberg drei Pole-Positions in Folge erobert und in Monte Carlo zum Sieg fuhr.

Das erzeugt nicht nur in Grossbritannien hochgezogene Brauen. Bereits wird auf der Insel (wieder einmal) unterstellt, Hamilton investiere etwas zu viel Zeit in den Lifestyle und zu wenig in den Rennsport.

Stimme aus dem Mercedes-Lager: «Absoluter Schwachwinn. Nur weil Lewis seinen Hund mitbringt, bedeutet das ja nicht, dass er weniger hart arbeitet.»

Also was ist dann los?

Das Problem liegt nicht im Gasgeben, sondern im Bremsen, wie Hamilton meinem Kollegen Mark Hughes verraten hat. «Ich hatte schon im Winter Probleme mit dem Bremsen, und das hat sich auch in den vergangenen drei Rennen bemerkbar gemacht.»

Mark weiss: «Schon bei McLaren verwendete Lewis Bremsmaterial von Carbone Industrie, während Nico Rosberg lieber Scheiben von Brembo verwendet, das Ganze zusammen mit den Brembo-Zangen, die in beiden Silberpfeilen stecken. Lewis bremst überaus aggressiv, mit sehr viel Bremskraft zu Beginn, dann aber, wenn der Abtrieb mit zunehmend weniger Tempo niedriger wird, sanft am Pedal modulierend. Das ist bei einem Abtriebs-Erzeuger wie einem Formel-1-Auto der richtige Ansatz.»

«Es dauerte lange, bis Hamilton mit McLaren die richtige Kombination aus Bremszylinder, Kraft auf dem Pedal, Material, Grösse der Scheiben und Modulation fand. Diese Kombination hat er im Mercedes noch nicht richtig gefunden. Rosberg hingegen kann mit der Standard-Ausführung Brembo/Brembo prima leben.»

«Es gibt noch einen anderen Punkt: Höhere Bremstemperaturen übertragens ich auf den Reifen, der thermische Abbau wird dadurch höher. In Monaco jedoch war das Problem genau das umgekehrte: er brachte zu wenig Temperatur in die Bremsen und damit auch in die Reifen.»

Hamilton selber: «Mir fehlte das Vertrauen zum absoluten Spätbremsen. Aber in Monaco brauchst zu unbedingtes Vertrauen.»
Damit war der Kreis geschlossen: Wer nicht spät und hart bremst, erhält nicht die notwendige Reifentemperatur, wer aber den Reifen nicht ins ideale Betriebsfenster bringt, der kann nicht spät genug bremsen!

Fazit: Lewis Hamilton spielt derzeit nicht sein volles Fahrgenie aus, weil er sich mit den Bremsen nicht wohlfühlt.

An Roscoe liegt es also nicht.

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