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Sauber: Ein Happy-End dank Gazprom?

Von Mathias Brunner
Die Gerüchte kursieren seit längerem: Sauber gehe am finanziellen Krückstock. Leider wären die Schweizer in der Formel 1 damit nicht alleine.

Das Grundproblem ist nicht neu: Die beiden mächtigsten Männer der Formel 1 – FIA-Präsident Jean Todt und Promoter Bernie Ecclestone – machen zu wenig, um den Rennställen das Überleben zu garantieren. Angesichts einiger ihrer Entscheidungen drängt sich der Eindruck auf, dass sie die Finanzsituation von GP-Rennställen nicht als dringlich einstufen. Als finanziell solide aufgestellt gelten derzeit nur die beiden Red-Bull-Teams Red Bull Racing und Toro Rosso, Ferrari sowie McLaren. Alle anderen Rennställe haben grössere oder kleinere Geldsorgen. Schweizer Fans fragen sich bange: Wie geht es dem Nationalteam Sauber?

Teamchefin Monisha Kaltenborn bestätigt gegenüber der Tageszeitung «Blick», die Saison sei finanziell gesichert. Das ist die gute Nachricht.

Auf dem Gerüchte-Nährboden Formel 1 spriessen jedoch seit längerem besorgniserregende Geschichten: Da ist von mangelnder Zahlungsmoral von Sponsoren die Rede, von Lieferanten, die als Folge davon auf Geld warten sollen, von freien Mitarbeitern, die unbezahlt seien, von festen Mitarbeitern, die in diesen schweren Zeiten derzeit auf Gehalt verzichten, von einer Entwicklung auf Sparflamme, von Partnerschaften, bei welchen kein Geld fliesst. Jeder dieser Punkte könnte auf mehr als die Hälfte aller Rennställe gemünzt sein.

Wo wäre Williams ohne die mehr als 30 Millionen Dollar pro Jahr von Maldonado-Sponsor PDVSA? Wann wirken sich die Probleme von Force-India-Teambesitzer Vijay Mallya in Indien aufs Privat-Vergnügen Formel-1-Rennstall aus? Wo wäre Caterham ohne die Bezahlfahrer Pic und van der Garde?

Sichtbar davon ist wenig: In der Formel 1 werden Probleme in der Regel weggelächelt und schöngeredet. Sichtbar ist bei Sauber nur: Auf dem Auto wäre Platz für mehr Geldgeber, die Entwicklung verläuft weniger zügig als bei anderen Teams, Spitzentechniker wie James Key und Matt Morris sind gegangen oder gehen (zu Toro Rosso und McLaren).

Fakt ist auch – potente frische Sponsoren haben seit längerem nicht bei Sauber angedockt. Hilfe soll offenbar aus Russland kommen, die Rede ist von Gazprom, einem Wirtschafts-Schwergewichtler: der grösste Arbeitgeber Russlands, 120 Mio Euro Jahresumsatz. Verhandelt wird offenbar auch mit einer russischen Bank.

Die Situation wird für Sauber nicht einfacher: 2014 muss der teure Turbo-Motor bezahlt werden (angeblich verlangt Ferrari 15 Mio Dollar pro Jahr), der Anteil am Preisgeld-Kuchen schrumpft, weil der Sauber-Rennstall in der Saison 2012 grossartiger Gesamt-Sechster geworden ist, 2013 aber nur auf Rang 8 liegt, mit wenig Aussicht auf eine Verbesserung.

Monisha Kaltenborn: «Wir machen derzeit eine schwierge Phase durch. Aber wir fahren die Saison zu Ende.»

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