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Interlagos: Tiefer Griff ins Stadtsäckel für Umbauten

Von Petra Wiesmayer
Das Chaos im Fahrerlager von Interlagos gehört bald der Vergangenheit an

Das Chaos im Fahrerlager von Interlagos gehört bald der Vergangenheit an

Bernie Ecclestone bekommt, was er will. In Brasilien wird eine komplett neue Boxenanlage gebaut.

Bereits in den 1970er Jahren fuhr die Formel 1 in São Paulo und nach den Rennen in Rio de Janeiro zwischen 1981 und 1989 ist das Autódromo José Carlos Pace seit 1990 regelmäßiger Gastgeber des Grand Prix von Brasilien. An den Anlagen hat sich seitdem wenig geändert, eine Tatsache, die Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone schon lange ein Dorn im Auge ist. Sollte in dieser Richtung nichts passieren, würde Interlagos das Rennen 2015 verlieren, sagte er und drohte sogar damit, nach Rio zurück zu kehren.

Die Stadtväter der 20-Millionen-Einwohner-Stadt haben nun aber reagiert und tief in die Kassen gegriffen, um der antiquierten Anlage einen neuen Anstrich zu geben. 160,8 Millionen Reais (rund 53 Millionen Euro) sollen in eine neue Boxenanlage und die Sanierung des Autódromo de Interlagos investiert werden. Davon gehen alleine knapp 50 Millionen in die komplett neue Boxenanlage. Die «Reform des Jahrhunderts» nennen die Organisatoren die Änderungen, die in Interlagos geplant sind.

Im April diesen Jahres versicherte der Bürgermeister der Stadt, Fernando Haddad, Bernie Ecclestone, dass die Umbauten gemacht würden, denn in den Augen der Regierung ist der Grand Prix von Brasilien eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, die 100 Millionen Reais (33 Millionen Euro) pro Jahr in die Kassen bringt.

Die Reform von Interlagos ist schon lange ein Streitpunkt zwischen der Regierung und der Formel 1 und letztes Jahr legten die Brasilianer Eccelstone einen Plan vor, den der Brite auch absegnete und versprach, dass Interlagos bis 2022 im Kalender bleiben würde, wenn die Bauten so abgeschlossen würden. Der damalige Bürgermeister, Gilberto Kassab, versprach, dass die Arbeiten stattfinden würden, wies aber auch darauf hin, dass sein Nachfolger das letzte Wort haben würde.

Der segnete die Investition auch ab, unter der Bedingung, dass die Formel 1 langfristig nach São Paulo kommen würde. «Das wird eine große und teure Aufgabe. Wir haben einen langfristigen Vertrag verlangt, denn wir werden mehr als 100 Millionen Reais investieren. Daher ist es nicht übertrieben, wenn der Vertrag bis 2020 geht», sagte Haddad gegen über O Estado de São Paulo.

Wenn alles fertig ist, wird sich das Autódromo de Interlagos ziemlich verändert haben. Die neue Boxenanlage mit 40 Garagen, von denen 36 den Teams zur Verfügung gestellt werden, wird an anderer Stelle, an der Gegengeraden sein. In einem dreistöckigen Gebäude wird es unter anderem einen Bereich für die VIPs, Küchen, sanitäre Anlagen und die Technik der Teams geben. Das Podium wird am neuen Kontrollturm sein, der neben Platz für die Teams auch das Pressezentrum beheimaten wird.

Da die Boxen an anderer Stelle sein werden, sind auch einige Umbauten an der Strecke selbst nötig. So wird der Verlauf in der Curva do Lago und an er Gegengerade angepasst, um die Boxenein- und -ausfahrt einbinden zu können.

Schon vor den Umbauten gibt es allerdings einige Probleme für die Stadtväter zu lösen. Es gibt Proteste von der Bevölkerung gegen die immensen Ausgaben. Erst kürzlich gingen Tausende auf die Straßen, um gegen die Erhöhung der Busfahrkarten zu protestieren und das könnte weitergehen. Die 160,8 Millionen, die in den Umbau der Rennstrecke gesteckt werden, würden nämlich fast die Kosten von 175 Millionen decken, die gebraucht würden, um die Rücknahme der Erhöhung der Fahrkarten von 0,20 Reais wett zu machen.

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