Formel 1: Miami-Pistenführung war schwere Geburt

Epsilon Euskadi-Chef: Statt Formel 1 im Gefängnis?

Von Mathias Brunner
Gegen den früheren Benetton-Teammanager Joan Villadelprat wird ermittelt – wegen angeblicher Verschleierung von Vermögenswerten.

Der Traum von Joan Villadelprat (58) bestand darin, sei Team Epsilon Euskadi in die Formel 1 zu führen. Im Juni 2009 wurde bekannt, dass er einen entsprechenden Antrag an die FIA gestellt hatte, um ab 2010 in der Formel-1-WM anzutreten. Die FIA jedoch vergab die Plätze an Lotus (das heutige Caterham), Virgin Racing (das heutige Marussia) sowie an HRT (heute pleite). Im April gab EE erneut eine Bewerbung ab, doch die FIA lehnte erneut ab, so wie auch die dubiosen Pläne von Stefan Grand Prix oder von Durango.

Epsilon Euskadi ist ein spanisches Motorsportteam mit Sitz in Vitoria-Gasteiz. Präsident des Unternehmens ist Joan Villadelprat, der bereits für viele bekannte Teams in der Formel 1 als Team-Manager gearbeitet hat, und dort auch mehrere Meisterschaften gewann – so war der Barcelona einer der Männer hinter den beiden Benetton-WM-Titeln von Michael Schumacher.

Ende der 1990er Jahre gründete Michel Lecomte ein Motorsport-Team unter dem Namen Epsilon. Es engagierte sich in der jungen Rennserie Open Telefónica by Nissan und gewann mit Franck Montagny 2001 den Titel. Durch die Erfolge kam Lecomte mit dem Basken Ander Vilariño in Kontakt, der ihm sowohl Sponsoren als auch das Wohlwollen der Kommunalbehörden einbrachte. So gründete Lecomte Ende 2003 das neue Unternehmen Epsilon Euskadi und zog 2004 an den heutigen Standort (der neue Namenszusatz Euskadi steht in der baskischen Sprache für diese Region und war Bedingung für die Unterstützung des vom Rennteam entwickelten «technologischen Innovationszentrum» durch die Behörden.

Epsilon hatte grosse Pläne, aber auch ein Sportwagenprojekt scheiterte. Und nun gibt es tüchtig Ärger: Nach dem Tiefschlag, wonach nicht sein Rennstall, sondern HRT Formel 1 machen durfte, war Villadelprat im März 2012 in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht.

Wie die spanische Tageszeitung «El Correo» berichtet, läuft nun ein Verfahren der Finanzbehören der baskischen Provinz Álava: Villadelprat und seinem Partner Phil Payne wird vorgeworfen, die wahren Vermögenswerte verschleiert zu haben, als es darum ging, Teile des Rennstalls zu verkaufen. Statt des wahren Wertes von 1,1 Mio Euro soll dem Fiskus angeblich nur 200.000 Euro Wert angegeben worden sein.

Solche Vergehen werden in Spanien mit hohen Geldstrafen oder mit Haftstrafen von einem bis vier Jahren bestraft.

Joan Villadelprat muss sich in aller Wahrscheinlichkeit vor Gericht erklären.

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