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Nico Hülkenberg: «Ich bin nicht die Caritas»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg glaubt: «Ich falle nicht zwischen Stuhl und Bank»

Nico Hülkenberg glaubt: «Ich falle nicht zwischen Stuhl und Bank»

Kleine Medienrunde mit Nico Hülkenberg im Fahrerlager des «Circuit of the Americas». Die Kernfrage lautet: Wieso sitzen wir heute bei Sauber und nicht bei Lotus?

Der Unternehmer Mansoor Ijaz – selbsternannter Investor bei Lotus – hat am Sonntagabend nach dem Abu-Dhabi-GP festgehalten: sein Wunschfahrer heisst Nico Hülkenberg. Damals konnte noch keiner ahnen, dass Kimi Räikkönen die letzten beiden Rennen für Lotus gar nicht mehr bestreiten würde, sondern sich einer Rückenoperation unterziehen wird. Am Wunsch änderte sich jedoch nichts: als klar war, dass Kimi nicht fahren wird, ging die erste Anfrage von Lotus an den Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg.

Nico, wieso sitzen wir bei heute bei Sauber und nicht bei Lotus?

Weil wir das so entschieden haben.

Was spielte bei der Entscheidungsfindung eine Rolle?

Man muss das trennen: Es gibt die zwei Rennen in Texas und in Brasilien, es gibt aber auch die Saison 2014. Man muss das ganze Paket in Betracht ziehen, man muss alle positiven und alle negativen Aspekte gegeneinander abwiegen, das haben wir gemacht.

Wie schnell ging das?

Wir haben uns das schon gründlich überlegt. Aber vom Zeitpunkt, als Kimi sind krank gemeldet hat, bis heute war ja keine so lange Zeitspanne.

Heisst die Entscheidung, dass Lotus nicht die Zukunft ist?

Nein, das heisst es nicht. Diese beiden Rennen und das Jahr 2014, das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Spielte da auch eine Rolle, dass es bei einem Wechsel schwierig ist, im neuen Auto gleich gut auszusehen?

Ja, das spielte schon eine Rolle. Du hast beim heutigen Testreglement nur begrenzt die Möglichkeit, dein neues Team kennenzulernen. Von daher muss man sich das schon sehr gut überlegen. Beim Wechsel in ein neues Auto brauchst du einfach so viele Kilometer als möglich. Und wenn alles so kurzfristig passiert, dann stellt sich die Frage, wie schnell du an deine Grenze in diesem betreffenden Auto kommst.

Wie schwer wäre es gewesen, einen Romain Grosjean bei Lotus zu schlagen?

Schon schwierig, einfach weil er Auto und Team in- und auswändig kennt. Es wäre gleichzeitig auch eine schöne Herausforderung gewesen. Unmöglich wäre es nicht gewesen.

Wie liefen denn die vergangenen Tage ab? Wann warst du bei Lotus in Enstone?

Auf Details möchte ich nicht eingehen. Sagen wir es einfach so: ich bin jetzt hier in Texas und zuvor war ich in Europa ...

Welche Rolle spielten bei den Überlegungen die Bezahlung?

Also umsonst hätte ich es nicht gemacht. Ich bin auch nicht die Caritas.

Was sind denn die Möglichkeiten abgesehen von Sauber und Lotus? Force India?

Ja, das sind schon die drei Teams, die du eben genannt hast. Ich hoffe, wir kommen bald zu einer Entscheidung. Man muss nun einfach Augen und Ohren offen behalten. Einfacher wird es nicht: seit kurzem ist auch ein Sergio Pérez auf dem Fahrermarkt. Aber ich habe keine Angst, dass ich zwischen Stuhl und Bank falle.

Wie enttäuscht bist du, dass sich McLaren nie richtig für dich interessiert hat?

Es ist schon etwas seltsam. Aber für mich ist es schwierig zu urteilen, warum von ihrer Seite so wenig Interesse besteht. Auf der Strecke hätte ich nicht mehr liefern können.

Du steckst jetzt seit 2010 im Herbst jedes Mal mitten im Transferpoker. Wenn du die verschiedenen Jahre vergleichst, welches war das Schlimmste?

2010.

Wieso?

Weil ich im Herbst 2010 von Williams recht lange hingehalten wurde und vertröstet. Zudem war es mein erstes volle Jahr als Formel-1-Pilot, da ist man auch nicht alles gewöhnt.

Hat dich das geprägt?

Ja, das würde ich schon sagen. So ein Ereignis geht nicht spurlos an dir vorbei.

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