Hymnen, Midget Racing und Abu Dhabi
Abu Dhabi Streckenmanager Philippe Gurdjian
Freude bei Red Bull
Am 03.07. feierte Sebastian Vettel seinen 22. Geburtstag und ist damit der einzige Pilot, der einen Grand-Prix vor seinen 22. Geburtstag gewonnen hat (Fernando Alonso war 22 Jahre 26 Tage alt, es er 2003 erstmals siegte). Worüber sich sein Team Red Bull Racing allerdings noch mehr freut, als über den Geburtstag des Heppenheimers, ist die Tatsache das Red Bull zur Freude von Teambesitzer Dietrich Mateschitz von der FIA endlich als österreichisches Team geführt wird.
Wir erinnern uns an die Geschichte mit der falschen Nationalhymne auf dem Siegerpodest von China. Auf den FIA-Dokumenten wird die Nationalität der Fahrer angegeben, nicht jedoch die der Team. Das erklärt warum nach dem Red Bull Triumph in Land der aufgehenden Sonne die britische Hymne anstatt der österreichischem aus den Lautsprechern schallte.
Nach dem Hymen-Patzer in China war Alex Molina, als «Zeremonienmeister» verantwortlich für die Einhaltung des Protokolls bei der FIA, doppelt vorsichtig. Er überprüfte zweimal, das die Österreichische Hymne vom Allsports Hauptquartier in der Schweiz den Weg zum nächsten Rennen in nach Bahrain fand, für den Fall eines weiteren Red Bull Sieges.
Alex musste allerdings bis zum Rennen in Silverstone warten, bis Red Bull Racing abermals siegte. Nachdem in China irrtümlich «God save the queen» ertönte, wurde in England endlich die Österreichische Hymne «Land der Berge» gespielt, da das Team in Österreich bei der FIA registriert ist. Erstmals seit dem Sieg von Gerhard Berger in Benetton-Renault beim Grand-Prix von Deutschland 1997 in Hockenheim erklang so wieder die österreichische Hymne bei einer Podiumszeremonie in der Formel 1.
Ende der Streitereien
Nach zwei kleinen Dingen, die während des Britischen Grand-Prix in Silverstone geschahen, war es eigentlich klar, dass der leidige Konflikt zwischen den FOTA-Teams und Max Mosley doch noch ein gütliches Ende finden würde.
Erstes Indiz: Als Bernie Ecclestone entdeckte, das eine Pressemitteilung der FIA offenbarte Ferrari vor den Kadi zu ziehen, riss er das Papier höchstpersönlich vom offiziellen Aushangbrett.
Was allerdings niemand weiss, ist ob Ecclestone die Mitteilung vom offiziellen Board riss bevor oder nachdem er einen Anruf der Investmentbank CVC erhielt, die Bernie davor warnte das die Formel 1-Aktienoptionen gefährlich abstürzten und vor dem Britischem Grand-Prix bereits 23% verloren. Oder ob letztendlich dieser Anruf ausschlagend dafür Ecclestone zu einer Lösung des Konfliktes zu bemühen.
Midget Racer mit Formel 1-Beteiligung in Magny-Cours
Die Geburtsstunde des «Midget Car Racing» datiert offiziell auf den 10.08.1933. Seinerzeit wurden erstmals wöchentliche Rennen im Loyola High School Stadium in Los Angelos unter der sportlichen Hoheit der Midget Auto Racing Association (MARA) ausgetragen.
Nachdem sich die Midget Cars erst über die ganzen USA ausbreiteten, und auch bald darauf nach Australien (1933) und dann nach Neuseeland (1937) gelangte, hat der Sport nun auch die alte Welt, im speziellem Frankreich, erreicht.
Ein begeisterter Midget-Racer ist Fabrice Lom, Ingenieur von Sebastian Vettel bei Red Bull Racing. Der Franzose ist bei Red Bull für die technische Koordination mit Renault verantwortlich und als Ingenieur von Vettel der massgeblich am Erfolg des Deutschen beteiligt.
Am vergangenen Wochenende wollte der Franzose in der Mitjet-Meisterschaft fahren, die in Magny-Cours im Rahmen der Superleague Formula und F3000 Euroserie antrat. Die Mitjet-Renner sind sehr kleine Rennfahrzeuge mit einem aussergewöhnlich grossem Leistungsgewicht. Angetrieben werden die Mitjets überlicherweise von Vierzylindermotoren, die Rennen sind mit Distanzen zwischen 4 und 40km sehr kurz.
Der Start in Magny-Cours verlief allerdings für Lom nicht ohne Hindernisse. «Die FIA konnte meine Lizenz NCC1 nicht finden, eine Lizenz die für diese Fahrzeuge notwendig ist. Das war allerdings auch kein Wunder, denn die Organisatoren haben es geschafft meinen Namen während des gesamten Wochenendes falsch zu schreiben. Anstatt LOM haben sie LOHM geschrieben, selbst auf allen Ergebnislisten. Es hat mich nervenaufreibende zwei Tage gekostet, ehe ich den Veranstalter in Magny-Cours davon überzeugen konnte, meinen Namen korrekt zu schreiben. Allerdings hat mich das mehr als 300,- € für die Lizenz gekostet. Wenn sich die Fahrer also über die kosten der Superlizenz der FIA beschweren, haben Sie mein vollstes Verständnis.»
Abu Dhabi trotzt den Temperaturen
Die Rennstrecke in Abu Dhabi macht Fortschritte, berichtet der Streckenmanager Philippe Gurdjian: «Die Strecke in Bahrain haben wir in 90 Tagen gebaut. Ich habe einige Dinge geändert und 22 Stunden am Tag gearbeitet um sicherzustellen, dass wir den Grand-Prix austragen können.
Das erste Rennen in Sepang, für das ich auch verantwortlich war, war hingegen «etwas komplett anderes», erinnert sich Gurdjian. «Es war die erste Strecke der jetzigen Generation von Rennstrecken. Als Bernie Ecclestone mich fragte, ob ich nach Malaysia gehen könne, um die Strecke zu bauen und den ersten Grand Prix auszutragen, war die Aufgabenstellung klar. Sollten wir mit Sepang Erfolg haben, würde uns das in Asien die Tür zu weiteren neuen Strecken öffnen. Das Design der Strecke in Sepang war sehr interessant und etwas vergleichbar mit Spa. Sehr schnell, sehr weitläufig, sehr speziell. Das Streckenlayout von Sepang war zu der Zeit aussergewöhnlich. Es war meine Aufgabe, für die pünktliche Fertigstellung der Strecke zu sorgen und die ersten drei Grand-Prix erfolgreich durchzuführen.
Abu Dhabi unterscheidet sich davon sehr und ist viel komplizierter. Am 17. März 2008, Khaldoon Al Mubarak, Vorsitzender der «Executive Affairs Authority» und der «ADMM Abu Dhabi», gab mir den Auftrag und sagte: Mach etwas besonderes daraus. Du weißt, Kritik ist einfach. Aber etwas zu machen ist weitaus schwerer denn Du ist kreativ sein, hart arbeiten und darfst nie mit Dir zufrieden sein.»
Momentan beeinträchtigt die Hitze in Abu Dhabi die Bauarbeiten, den die örtliche Gesetze besagen das zwischen Mittag und 16.00 Uhr nicht gearbeitet werden darf. Mitte August startet zudem der Fastenmonat Ramadan in den Ländern der Vereinigten Arabischen Emirate was die Arbeit an der Rennstrecke für rund sechs beinträchtigen wird. Dann ist es allerdings bereits an der Zeit das die ersten Formel 1-Piloten sich die Strecke aus der Nähe ansehen. «Ob es Felipe Massa ist, wie es Ferrari sich wünscht oder die Mitglieder der Fahrergewerkschaft GPDA, Pedro de La Rosa, David Coulthard oder Michael Schumacher ist, bleibt abwarten. Aber eines ist sicher: Trotz der immensen Herausforderungen liegen für das Formel 1 Debüt voll im Zeitplan.