Nürburgring: Die grüne Hölle
Jackie Stewart im Streckenabschnitt Karussell.
Viele Rennbesucher nutzen die Reise zum Nürburgring-GP, um eine Runde auf der legendären Nordschleife zu fahren. Beim Studium der wundervollen Berg- und Talbahn fallen ihnen einige etwas rätselhafte Namen auf. Wir sagen, was dahinter steckt.
Hatzenbach
Sehr populäres Kurvengeschlängel. Der links neben der Strecke verlaufende Hatzenbach verleiht dem Abschnitt seinen Namen.
Hocheichen
Vor der Erbauung der Rechts-Links-Kombination standen an dieser Stelle mächtige Eichenwälder.
Quiddelbacher Höhe
Der Name entstammt von einem Hügel, der sich in der Nähe von Quiddelbach befindet.
Flugplatz
Entgegen vieler Behauptungen rührt dieser Name nicht von einem Sprung her. Vielmehr gab es hier früher ein Segelfluggelände, das sich links neben der Strecke befand.
Schwedenkreuz
Benannt nach dem steinernen Kreuz, welches sich rechts neben der Strecke befindet. Es soll an einen von schwedischen Soldaten begangenen Mord erinnern. Leider ist es 1895 zerbrochen und wird nun von Metallbefestigungen aufrecht erhalten.
Aremberg
Die Kurve trägt den Namen der Ortschaft, die sich in der Nähe des Rechtsknicks befindet.
Fuchsröhre
Arbeiter kreierten diesen Namen, da sich bei den Bauarbeiten 1927 ein Fuchs in einer der Kanalisationsröhren eingenistet hatte.
Adenauer Forst
Dieser Begriff entstammt ganz simpel von dem Waldgebiet, durch das sich die Strecke an dieser Stelle schlängelt.
Metzgesfeld
Hier kreuzt der Streckenverlauf ein Feld mit selbiger Bezeichnung. Der eigentliche Name hat seinen Ursprung in dem ehemaligen Feldbesitzer namens «Mertgens».
Kallenhard
Der von den Begriffen Kallenbach (fliesst in der Nähe) und Hardt (Flurbezeichnung) geprägte Streckenabschnitt beschreibt eigentlich nur eine Rechtskurve.
Wehrseifen
Hier stand früher ein Grenzstein. Der Wehrseifen war damals eine Grenze zwischen den Herrschern von Adenau und Breidscheid.
Breidscheid
Name der Ortschaft, die die Strecke durchkreuzt.
Ex-Mühle
Hier schneidet die Strecke den Wasserlauf einer ehemaligen Mühle, deren Besitzer sich bei den Bauarbeiten gegen den Bau des Nürburgrings weigerte.
Bergwerk
Hier hat bis vor rund 100 Jahren ein Bergwerk gestanden, welches allerdings wegen Unrentabilität geschlossen werden musste. Die Stollen verlaufen noch heute unter der Strecke. Desweiteren erlangte dieser Streckenabschnitt durch den Unfall Niki Laudas an Bekanntheit.
Kesselchen
Der hier verlaufende Talkessel stand Pate für den Namen.
Klostertal
Die Bezeichnung entstammt dem Johanniter-Orden, der sich hier um etwa 1300 befunden haben soll.
Karussell
Die wohl bekannteste und legendärste Stelle der Nordschleife. Ursprünglich gab es gar keine Schräge! Die Fahrer schnitten mehr und mehr die Kurve, bis man die Neigung 1932 betonierte und zur Strecke addierte.
Hohe Acht
Der höchste Punkt der Eifel (747 Meter) verlieh diesem Bereich seinen Namen.
Hedwigshöhe
Benannt nach der Ehefrau des Urvaters des Nürburgrings, Landrat Dr. Creutz.
Wippermann
Dieser Bereich wurde wegen dem Auf- und Abwippen der Fahrzeuge so benannt. Allerdings wurden die heftigen Unebenheiten bereits vor langer Zeit geglättet.
Eschbach
Benannt nach dem kleinen Bach, der in unmittelbarer Nähe der Strecke verläuft.
Brünnchen
Bewässerungsleitungen führten Wasser aus diesem Quellgebiet in das Dörfchen Herschbroich. Der kleine Wasserlauf wurde Brünnchen genannt.
Pflanzgarten
Der nach den Gärten der Grafen von Nürburg benannte Streckenabschnitt wurde früher zur landwirtschaftlichen Zwecken verwendet.
Schwalbenschwanz
Da dieser Bereich, aus einem Flugzeug betrachtet, wie ein Schwalbenschwanz aussieht, erfanden Bauarbeiter diesen Namen. Es schliesst sich ans «Kleine Karussell» an.
Galgenkopf
Hier wurden früher Menschen gehängt. Der Graf von Nürburg hatte in diesem Bereich seine Richtstätte.
Döttinger Höhe
Benannt nach der nahen Ortschaft Döttingen.
Antoniusbuche
Benannt nach einer alten Buche, die sich bis 1935 in diesem Bereich befand. Sie fiel dem Bau der B258 zum Opfer.