Adrian Sutil: «Ich kann nicht endlos runterhungern»

Von Mathias Brunner
Der Sauber-Fahrer verrät, warum der Kurs im Albert-Park tückischer ist als andere, und ärgert sich darüber, dass er als grösserer Rennfahrer zum Vornherein benachteiligt ist.

Sauber-Pilot Adrian Sutil hat sich auf ganz besondere Art und Weise auf den Australien-GP eingestimmt: indem er mit Freundin Jennifer Becks die atemraubende Landschaft der berühmten Zwölf Apostel bestaunte und sich der Pinguin-Parade auf Philip Island erfreute. Gut erholt und akklimatisiert stellt er sich im Fahrerlager der Albert-Park-Rennstrecke den Fragen der Journalisten.

Adrian, welches wäre am kommenden Wochenende ein Ergebnis, von dem du sagen würdest – damit bin ich wirklich zufrieden.

Mit jeder Platzierung in den Punkten. Ob das realistisch ist, weiss ich nicht. Generell muss mein Anspruch als Fahrer in jedem Rennen darin bestehen, in die Punkte zu fahren. Aber beim ersten Grand Prix der neuen Turbo-Ära besteht wohl das Ziel eher darin, überhaupt eine Zielflagge zu sehen! Ich bin davon überzeugt: Wer hier ankommt, der punktet auch.

Du hast hier bei deiner Formel-1-Rückkehr vor einem Jahr geführt. Denkst du noch daran?

Klar denke ich immer wieder mal dran, das ist eine sehr schöne Erinnerung. Ich hätte nichts dagegen, das zu wiederholen!

Wir hören anhaltend, dass es hier mindestens am Sonntag regnen werde. Ist diese Strecke im Nassen tückischer als eine andere?

Ja, das würde ich sagen. An manchen Stellen hast du Linien auf der Fahrbahn, die sie sehr rutschig machen. Eigentlich sollten die mit einer Farbe bemalt sein, die sie nicht so schmierig machen, aber das war letztes Jahr nicht der Fall – aus welchen Gründen auch immer. Ich kann mich an viele kreiselnde Autos erinnern. Diese Strecke ist schwierig im Regen.

Heisses Winterthema sind die Fahrergewichte.

Das stimmt, und es ist nicht fair, wenn ich als eher grösserer Fahrer bestraft werde. Was kann ich dafür, wie ich gewachsen bin? Ich glaube, der Autoverband hat sich mit den 691 Kilo Mindestgewicht verkalkuliert. Ich hoffe sehr, dass das für 2015 geändert wird. Derzeit haben wir da extreme Unterschiede. Wir haben einige kleinere Piloten im Feld, die sind gewiss fünfzehn Kilo leichter als andere, das macht pro Runde drei bis vier Zehntelsekunden aus, da kannst du dich strecken wie du willst – damit bist du im Nachteil. Das ist ungerecht. Am extremsten fällt das dann in einem Team auf, in dem du einen kleinen und einen grossen Fahrer hast.

Du kannst dich als Rennfahrer nicht endlos runterhungern. Du musst eineinhalb Stunden Leistung im Wagen bringen, teilweise unter extremen klimatischen Bedingungen, da brauchst du schon eine gewisse Körpersubstanz. Wenn du da nicht körperlich in einem gewissen grünen Bereich bist, wird’s gefährlich. Allerdings: seit ich Motorsport betreibe, achte ich aufs Gewicht. Aber viele Fahrer waren schon nahe an der Grenze, und auf einmal wurde von ihnen verlangt, nochmals ein paar Kilo zu verlieren, das ist grenzwertig. Für mich selber gibt es da einen gewissen Wert, und den werde ich nicht unterschreiten. Ich muss mich immer noch gut fühlen.

Ich glaube, keiner im Feld hier erreicht das Limit von 691 Kilo. Aber selbst wenn das mit dem leichtesten Fahrer gelingen würde, und ein anderer hat dann aufgrund seines Körperbaus 715 Kilo auf der Waage, so ist das einfach nicht fair. Sogar wenn das Team im Laufe der Saison das Gewichtslimit erreichen oder unterschreiten wird, so bleibt der Vorteil des leichteren Fahrers, dass sein Rennstall besser mit geschickt verteiltem Ballast arbeiten kann.

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