Fernando Alonso mit Überraschungs-Pole!

Im Ersten der drei Segmente musste das BMW-Sauber-Team erneut eine Pleite einstecken. Nach dem zweiten Platz von Nick Heidfeld im 3. Freien Training am Samstagmorgen schieden beide Fahrer auf den Plätzen 16 und 19 aus. Kopfschüttelnd verliess Heidfeld nach seinem Arbeitstag die Box des Teams. Force India schaffte die Hürde ins zweite Segment ebenso wenig. Platz 20 belegte Jamie Alguersuari. Eine Minute vor dem Ende rollte dieser mit technischen Problemen unmittelbar vor der Boxeneinfahrt aus.

Die Bestzeit fuhr Nico Rosberg, vor Lewis Hamilton, Mark Webber und Sebastian Vettel. BrawnGP landete auf Plätzen zehn (Button) und zwölf (Barrichello). Timo Glock, im letzten Jahr Zweiter im Grand Prix, schaffte in seiner letzten Runde den Sprung ins zweite Segment.

Dort scheiterte der 27-jährige dann jedoch mit 0,4 Sekunden Rückstand auf Platz zehn. Für eine Negativ-Überraschung sorgte Rubens Barrichello. Auf Platz 13 schied der Brasilianer aus. Sébastien Buemi, Jarno Trulli und Nelson Piquet schafften den Sprung ebenfalls nicht.

Die Bestzeit von Mark Webber, vor Lews Hamilton und Kazuki Nakajima geriet in der Schlussminute zur Nebensache, als Felipe Massa frontal in einen Reifenstapel krachte. Der Brasilianer sass minutenlang im Fahrzeug und musste von den Sicherheitskräften auf einer Trage geborgen werden. Beim Einladen in den Krankenwagen zeigte er mit dem Daumen nach oben und bewegte zumindestens seine Arme.

Die TV-Bilder zeigten wenige Minuten nach dem Unfall ein Teil, das Felipe an den Kopf bekam, als er noch auf der Geraden fuhr. Dieser Schlag war offenbar so gross, dass er für die kurze Zeit danach so benommen war, dass er nicht mehr reagieren konnte. «Er war bei Bewusstsein», liess Rubens Barrichello nach einem kurzen Besuch bei Massa verlauten. «Oben am Kopf hat er eine Schnittwunde.» Von Barrichellos Auto flog wenige Sekunden zuvor ein Teil ab, was der Brasilianer als Übeltäter der Szene vermutete.

Um 15.10 Uhr wurde das Qualifying wieder aufgenommen.

Dabei kam der WM-Leader, Jenson Button, erst dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Qualifyings auf die Strecke. Wo der Brite am Ende lag, war zunächst unklar. Denn passend zum Finale fiel auf einmal der Zeitenmonitor aus, sodass kein Fahrer wusste, wer auf der Pole stand. Fernando Alonso irrte hilflos im Parc Fermé umher und fragte jeden Fahrer nach seiner eigenen Bestzeit. Der Spanier vermutete sich selbst auf P1. Die Teams hatten lediglich die Zeiten ihrer eigenen Piloten zur Verfügung.

Nach wenigen Minuten wurde Alonsos Bestzeit dann bestätigt. Auf Platz zwei landete Sebastian Vettel, vor seinem Teamkollegen Mark Webber. Der hielt sich zur Zeit der Bekanntgabe bereits bei den Journalisten auf und gab Interviews, bevor er dann zum obligatorischen Foto der Top 3 beordert wurde.

Jenson Button landete nur auf Platz acht, hinter Räikkönen, Kovalainen, Rosberg und Hamilton. Kazuki Nakajima wurde Neunter.