Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Ferrari schwächelt: Hinterausgang für Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Wohin führt der Weg von Fernando Alonso?

Wohin führt der Weg von Fernando Alonso?

Fernando Alonso steht bei Ferrari bis Ende 2016 unter Vertrag. Beide Seiten beteuern, Gerüchte über eine Trennung seien barer Unsinn. Aber eine Hintertür gibt es für den zweifachen Champion dennoch.

Wer einen Ferrari-Vertrag besitzt, muss nicht unbedingt Ferrari fahren: in den vergangenen zehn Jahren trennte sich der berühmteste Rennstall der Welt vorzeitig von Rubens Barrichello und von Kimi Räikkönen, um dort Platz zu machen für Felipe Massa und Fernando Alonso. Obschon Barrichello für 2006 einen Ferrari-Vertrag hatte, obschon Räikkönen für 2010 bezahlt wurde.

Wann immer Fernando Alonso auf Trennungsgerüchte angesprochen wird, rollt er nur noch mit den Augen: «Ich bin es etwas leid, darüber zu reden, solches Stories gibt es, seit ich für Ferrari fahre.»

Der Weltmeister von 2005 und 2006 (mit Renault) beteuert, dass Ferrari sein letztes Team in der Formel 1 sein werde. Ferrari-Präsident Luca Montezemolo und Teamchef Marco Mattiacci versichern, dass Alonso nicht nur in Diensten der Roten bleibe, man wolle sogar seinen Vertrag vorzeitig verlängern, um zwei Jahre, mit einer Option auf 2019.

Aber will das auch Alonso?

Aus Sicht des Spaniers vergeht Jahr um Jahr, Alonso fährt auf der Spitze seines Könnens, aber er gewinnt keine weiteren Titel.

Es liegt in den Genen der besten Fahrer, dass sie zu den besten Autos streben. Bei Mercedes sitzt jedoch Nico Rosberg fest im Sattel, er hat vor dem Hockenheim-GP einen neuen Dreijahresvertrag unterzeichnet. Wenn überhaupt, dann wackelt der Platz von Lewis Hamilton, der bis Ende 2015 an Mercedes gebunden ist. Doch Mercedes-Teamchef Toto Wolff würgt das Gedankenmodell Mercedes ohne Hamilton gleich wieder ab: «Wir sitzen bereits mit ihm zusammen und verhandeln. Lewis gehört fest zum Team. Wenn es nach mir geht, dann soll das auch lange so sein.»

In Italien ist dennoch davon die Rede: Die anhaltende Mittelmässigkeit von Ferrari sei die Hintertür für Alonso, aus seinem Mehrjahres-Abkommen herauszukommen. Es geht um eine angebliche Leistungsklausel, wonach Fernando dann gehen könne, wenn Ferrari im Markenpokal nicht unter die besten Drei komme. Rang 3 in der Zwischenwertung hat Ferrari in Hockenheim an Williams verloren.

Natürlich schweigen sich Ferrari und Alonso über Vertragsdetails aus, doch sind solche Leistungsklauseln fester Bestandteil vieler Formel-1-Verträge. Aber selbst wenn es diese Klausel gäbe und der Asturier eine Chance bei Mercedes sähe – mit welcher Begründung sollte Mercedes ihn holen?

Mercedes ist primär in der Formel 1 engagiert, um Technik-Knowhow zu demonstrieren und damit mehr Autos zu verkaufen. Lewis Hamilton hat eine weltweite Fangemeinde wie kein Zweiter, er spricht ein jüngeres Publikum an als Alonso. Seit dem schlagzeilenträchtigen McLaren-Stallduell 2007 zwischen Alonso und Hamilton gilt der Spanier zudem als nicht eben pflegeleicht. Will sich das derzeit beste Team der Formel 1 das antun?

Und was ist mit einem Wechsel zurück zu McLaren?

Natürlich wünscht sich Honda bei der Formel-1-Rückkehr im Cockpit einen Starfahrer. Doch wer garantiert Alonso, dass die Japaner 2015 gleich um Siege und Titel mitreden können? Immerhin ist auch McLaren schon eineinhalb Jahre ohne Erfolg ...

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