Manfredi Ravetto: Caterham-Investoren bleiben geheim

Von Mathias Brunner
Manfredi Ravetto (rechts) mit Pirelli-Rennchef Paul Hembery

Manfredi Ravetto (rechts) mit Pirelli-Rennchef Paul Hembery

Nach dem Abgang des Holländers Christijan Albers hat der Italiener Manfredi Ravetto das Ruder von Caterham übernommen. Der Teamchef spricht über Gegenwart und Zukunft der Grünen.

Der Italiener Manfredi Ravetto (38) war vor seiner Berufung zu Caterham zuletzt 2011 mit HRT in der Formel 1. «Seit damals haben Colin Kolles und ich uns verschiedene Möglichkeiten angeschaut, in die Formel 1 zurückzukehren», sagt Ravetto gegenüber der offiziellen Webpage der Formel 1. «Und dann kam aus heiterem Himmel ein Anruf von Colin – der Deal ist vollbracht, komm an Bord! So kam ich zu Caterham.»

Der Deal wurde auch höchste Zeit, denn Ravetto sagt: «Das Team glaubte nicht mehr daran, in Silverstone am Start zu stehen. Inzwischen haben wir nicht nur das geschafft, wir haben nun September und sind auch in Singapur gefahren. Wir haben den Wagen weiter entwickelt, wir haben restrukturiert, wir kämpfen. Wir haben hier ein kleines Wunder vollbracht. Wenn wir in der Sprache der Mediziner reden, würde ich sagen – wir haben den Patienten stabilisiert.»

Eine Umstrukturierung war gemäss des Italieners deshalb unumgänglich, «weil dies ein kleiner Rennstall ist, der wie ein Top-Team aufgebaut war. Das kann nicht funktionieren. Ich weiss nicht, was die Planung der vorherigen Besitzer war, aber auf die Dauer ist das nicht finanzierbar.»

Viel ist davon die Rede, dass einige Rennställe 2015 nicht mehr am Start sein werden. Aber Ravetto meint: «Wir haben unser 2015er Modell bei Toyota im Windkanal. Das wäre nicht möglich aus reinem Entgegenkommen. Ohne Geld geht das nicht. Wir sind fest entschlossen, auch 2015 Formel 1 zu machen.»

«Auf dem Weg dahin müssen wir den Wagen so entwickeln, dass wir in der WM den zehnten Platz erreichen. Das hat hohe Priorität, ist aber nicht überlebenswichtig. Unser Geschäftsplan steht, ungeachtet der WM-Platzierung.»

Über die Rolle von Colin Kolles bei Caterham sagt Ravetto: «Er repräsentiert die Teilhaber, aber er ist nicht ins Tagesgeschäft eingebunden. Ich sehe ihn ungefähr in der Rolle, die Dr. Helmut Marko bei Red Bull hat.»

Apropos Teilhaber: Von wem sprechen wir denn da nun? Es ist immer nur von Investoren aus der Schweiz und aus Dubai die Rede ...

Ravetto weiter: «Diese Gruppe ist von Dr. Kolles zusammengestellt worden. Es handelt sich um eine Reihe von Investoren, die einfach Lust auf dieses Projekt hatten. Sie sind alle wohlhabend und brauchen die Formel 1 im Grunde nicht. Sie kommen ungefähr zu gleichen Teilen aus der Schweiz und aus Dubai. Wieso sie anonym bleiben wollen? Ein Beispiel: Wenn wir einen Namen nennen, sagen wir: Herrn Weiss, dann wird auf einmal viel von Herrn Weiss geredet, und Herr Schwarz würde sagen: „Wieso wird Herr Weiss so populär und ich nicht?“ Und Herr Grün meint: „Das ist nicht richtig, wir sind alle gleichgestellt, entweder wir enthüllen alle Namen oder gar keinen, und ich will nun mal anonym bleiben.“ Also nennen wir keine Namen.»

Ravetto sagt auch, dass für Caterham kein Namenswechsel geplant sei. Und in Sachen Fahrer meint der Italiener: «Wir möchten Marcus Ericsson behalten, weil wir in ihn investiert haben und davon im kommenden Jahr profitieren wollen. Kamui Kobayashi stehen bei uns alle Türen offen, aber er muss Ergebnisse abliefern.»

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