Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Carlos Sainz: Formel Renault 3.5-Meister – und nun?

Von Mathias Brunner
Die Streckenposten grüssen Carlos Sainz jr., den neuen Champion

Die Streckenposten grüssen Carlos Sainz jr., den neuen Champion

Der Spanier Carlos Sainz junior hat erreicht, was Red Bull für die Saison 2014 von ihm erwartet hatte: er ist Meister der Formel Renault 3.5. Eine Garantie auf einen Platz in der Formel 1 ist das nicht.

Carlos Sainz junior hat alles richtig gemacht: Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hatte vom 20jährigen Madrilenen den Meistertitel in der Formel Renault 3.5 verlangt, den hat der Sohn der Rallye-Legende gleichen Namens beim Rennen in Jerez geholt. Der junge Sainz kam kampflos zum Titel – nur noch Roberto Merhi (in der Formel 1 Freitag-Testfahrer von Caterham) hätte ihn noch überholen können, doch Merhi wurde in der ersten Kurve zum unschuldigen Opfer einer Kollision zwischen Will Butler und Marlon Stockinger.

Die Frage ist nun: Wie geht es mit Carlos Sainz weiter?

Zur Erinnerung: Bei Toro Rosso galt vor gut einem Jahr eigentlich als beschlossene Sache, dass Sainz 2014 neben Jean-Eric Vergne Formel 1 fahren würde, als Nachfolger von Daniel Ricciardo (der zu Red Bull Racing zog). Aber dann beförderte Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko den jungen Russen Daniil Kvyat direkt von der GP3 in die Formel 1. Sainz blieb aussen vor.

Für 2015 war es angedacht, Jean-Eric Vergne auszumustern und durch Sainz zu ersetzen, doch als Red Bull die Möglichkeit hatte, den Edelstein Max Verstappen zu holen, wurde das sofort getan. Nun stellt sich die Frage: Kann es sich Toro Rosso leisten, mit einem 17-Jährigen (Max) und einem 20-Jährigen (Sainz) ohne auch nur einen einzigen Grand Prix Erfahrung in die Saison 2015 zu gehen? Jeder Vernünftige würde Vergne als Element der Konstanz behalten. Und damit bliebe Sainz ein weiteres Mal aussen vor.

Carlos Sainz selber bleibt trotz Meistertitel erdverbunden: «Als mich die Leute vor einem Jahr schon in einen Toro Rosso schrieben, da habe ich stets zur Vorsicht ermahnt. Ich habe meine Meinung nicht geändert – ich bin Red-Bull-Fahrer, Red Bull bestimmt, wie es mit der Karriere weitergeht. Ich schätze, aufgrund der Ergebnisse wäre es logisch und verdient, mich zu befördern, aber so funktioniert das in der Formel 1 eben nicht immer. In diesem Geschäft musst du auch Geduld haben können.»

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