Heidfeld: «Ich will ins bestmögliche Team»
Nick Heidfeld
Medienrunde mit [* Person Nick Heidfeld *]. Singapur verwöhnt mit strahlendem Sonnenschein. Aber davon werden die Piloten in den kommenden Tagen wenig sehen ...
Nick, letztes Jahr blieben die meisten Fahrer im Schlaf-Rhythmus von Europa. Dieses Jahr jedoch zieht der Zirkus nachher gen Suzuka weiter. Wie schläft man jetzt?
Ich gehe in den Rhythmus, der für hier der Richtige ist. Denn ich glaube, nachher ist noch genug Zeit, um sich an die Zeitzone von Japan zu gewöhnen. (Beginnt zu schmunzeln.) Für unsere PR-Abteilung ist es etwas schwierig zu sehen, dass ein Fahrer den ganzen Tag über nichts zu tun hat, dann kann man ja schön noch den einen oder anderen Termin reinpacken. Das führt zu Terminen, die wir in Europa nie hätten, weil wir da längst schon an der Strecke oder noch im Bett wären.
Warst du schon auf dem Pisten-Spaziergang?
Ja, ich bin gestern Nacht spazieren gegangen. Es gibt einige Änderungen. Die Auffälligsten sind Boxenein- und -ausfahrt sowie die Schikane. Die wurde enger, die Randsteine sind anders. Es ist besser geworden, aber es ist noch nicht optimal. Was die Boxen-Einfahrt angeht, so sehe ich das Risiko, dass man in der letzten Links auf den Randstein gerät und dann möglicherweise in den Weg jener Autos kommt, die eine normale Runde fahren. Das werde ich mit den Verantwortlichen nochmals ansprechen. Vielleicht kann man noch eine Leitschiene anbringen.
Das Team ist verkauft. Welche Auswirkungen hat das auf deine Zukunfts-Planung?
Es hat die Auswirkung, dass ich daran glaube, dass das Team am Start stehen wird. Das ist für alle Fahrer eine gute Nachricht, weil es zwei Fahrerplätze mehr gibt. Renault scheint auch weiter zu machen, bei anderen Teams ist das noch nicht so sicher. Bei Sauber geht es jetzt darum, zu sehen, wie die Strukturen aussehen – wer besetzt die verschiedenen Posten, wie ist das Team finanziert. Das Team kommt in Frage, Priorität hat es nicht. Mein Ziel ist es, ins bestmögliche Team zu kommen. Das gibt es ein Wunschteam, aber ich werde nicht sagen, wer das ist. Wir sind mit einigen Rennställen am Reden, es sieht gut aus. Aber ich will ja nicht irgendwo unterkommen, sondern im bestmöglichen Fahrzeug.
Kann man es sich im Vertrags-Poker für 2010 denn leisten, zu warten?
Normalerweise will man Ende September wissen, wo man fährt. Aber dieses Jahr ist die Situation anders. Im Moment geht das noch. Ich hätte nichts dagegen, bei meinem Wunsch-Team jetzt zu unterschreiben.
Um wieviel schneller machen die jüngsten Modifikationen das Auto?
Im Grunde sollte es ein markanter Schritt sein, der Grösse gar des ganzen Jahres. Aber dennoch – die Windkanal-Werte und ein Test auf der Geraden bedeuten noch nicht, dass sich alles wie gewünscht auf eine Rennstrecke umsetzen lässt. Aber ich bin recht optimistisch.