Barrichello: «Ich schaue nach vorne»

Von Mathias Brunner
Barrichellos Auto am Haken.

Barrichellos Auto am Haken.

Der Formel-1-Veteran staunt: «So viel ist schief gegangen – der Getriebewechsel, mein Unfall – und doch gehe ich vor Jenson Button ins Rennen!»

Rubens Barrichello ist einer der grössten Optimisten im Fahrerlager. Vielleicht wird man das automatisch in seiner 17. Formel-1-Saison.

Rubens, was ist beim Unfall passiert?

Ich bin einfach geradeaus gefahren. Das Auto hat stark aufgesetzt. In Q2 erkannten wir, dass der Unterboden nicht optimal arbeitete. Irgend etwas ging schief. Aber ich konnte nicht nachlassen.

Du wirkst gar nicht so zerknirscht.

Ich bin es auch nicht. Nach der Strafe wegen unseres Getriebewechsels, nach dem Unfall, und doch gehe ich vor Jenson ins Rennen! In solchen Situationen muss man einfach positiv denken.

Wie gross ist der Schaden am Auto?

Es hält sich in Grenzen. Der Aufprall war eher mild. Ich muss noch mit dem Sicherheitsdelegierten Charlie Whiting reden. Der Prallschutz dort ist nicht optimal. Wäre dort einfach die Mauer gewesen, hätte sie den Wagen stabilisiert. Der Prallschutz riss den Wagen herum.

Was ist von Startplatz 10 möglich?

Alles. Denk daran, was 2008 hier in Singapur alles passiert ist. Ich schlaf mich jetzt in Ruhe aus und gehe voller Elan ins Rennen. Ich bin ein Mensch, der nach vorne blickt, nicht zurück.

Machen dir die Red Bull Racing keine Sorgen?

Nein, es verblüfft mich nur immer wieder, wie sie einmal verflixt schnell sind und dann wieder nicht. Wir nehmen das Rennen, wie es kommt. Ich hatte am Samstagmorgen viel Sprit an Bord und war schnell. Aber dann erkannten wir anhand der Daten, dass im Quali der Unterboden nicht mehr ideal arbeitete. Da muss es zu einer Beschädigung gekommen sein. Das Auto fühlte sich einfach nicht mehr so gut an wie am Morgen.

Wie riskant war der Einsatz des Getriebes?

Es war schon in Monza riskant. Ich wollte dort von Platz 5 losfahren, weil ich davon überzeugt war, dass ich von Startplatz 10 keine Chance haben würde. Hier ist die Ausgangslage anders, denn Singapur ist ein Rennen, in dem viel passieren kann. Ausserdem war der Wechsel nun wirklich fällig.

Was muss man am Singapur-Kurs anders machen?

Das ist nicht so einfach. Der Raum ist begrenzt. Die Strecke ist ziemlich buckelig, das hilft nicht. Es ist ein Nachtrennen. Obschon die Beleuchtung so gut ist, siehst du einfach mehr, das zeigte sich im Training, das in die Dämmerung führte.

Wie zuversichtlich bist du, dass du Jenson ein paar Punkte vom Vorsprung wegknabbern kannst?

Du gehst nie in ein Rennen mit einem einzigen Fahrer als Ziel. Aber generell bin ich ein Fahrer, der immer nach vorne blickt, der sich einfach aufs Rennen freut, der das beste aus der Situation machen wird und der idealerweise Button ein paar Zähler stibietzen kann.

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