Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Honda: Auf Mercedes fehlen 50 PS, Vorwürfe an McLaren

Von Mathias Brunner
Rennchef Yashuhisa Arai

Rennchef Yashuhisa Arai

In der Formel 1 wird nicht gerne über Zahlen gesprochen – übers Geld nicht und über Leistungswerte der Rennwagen schon gar nicht. Honda-Rennchef Yasuhisa Arai kratzt das wenig.

Die Situation von Honda-Rennchef Yasuhisa Arai wird nicht gemütlicher: der Japaner nimmt gerne den Mund voll, und natürlich werden ihm seine mutigen Zitate später genüsslich unter die Nase gerieben. Von Podesträngen war da im vergangenen Winter die Rede, vom Aufschliessen zu Leader Mercedes. Aber davon ist Honda weit entfernt.

Und hatte Arai nicht davon gesprochen, mit der dritten Ausbaustufe zum Belgien-GP hin auf Augenhöhe mit Ferrari zu gelangen? Das Ergebnis: nach zwei Motorwechseln in Spa-Francorchamps (theoretisch) 105 Ränge zurück für die McLaren-Stars Fernando Alonso und Jenson Button, dazu im Rennen überrundet.

Der Japaner behauptet: «Ich habe das mit Ferrari nicht gesagt. Die Verbesserungen, die wir erreicht haben, zeigen sich hier nicht, weil das keine einfache Strecke ist. Wir konnten auch das Training nicht wie gewünscht nutzen, um die Optimierungen auszuloten. Wir brauchen mehr Zeit.»

Aber wenn Honda an Leistung zulegen wollte und für Verbesserungen am Verbrennungsmotor drei Entwicklungsmarken eingesetzt hat, wieso soll sich das auf einer Power-Strecke wie Belgien bitteschön nicht zeigen? Wenn nicht hier, wo dann? Das Training konnten auch die Gegner nicht optimal nutzen, das darf keine Ausrede sein. Und die Zeit, die geht Honda langsam aus. Doch was ist nun mit dem Ferrari-Zitat?

Wir haben mit unseren Kollegen von «Autosport» gesprochen, die am 17. August den besagten Ferrari-Vergleich von Yasuhisa Arai veröffentlicht hatten. Die britischen Berichterstatter beteuern, dass sie den Japaner korrekt zitiert haben: «Spa ist die letzte Ausbaustufe für dieses Jahr, mit Zubehörteilen, die beim folgenden Rennen kommen. Mk3 kommt in Spa, und wir haben bereits die Entwicklung der nächstjährigen Antriebseinheit begonnen. Mk4 wird auf dem gleichen Niveau wie Mercedes sein, das ist das Ziel; Mk3 wird auf einem Niveau sein, ähnlich wie Ferrari, das streben wir an. Es ist ein grosser Schritt.»

So mancher im Formel-1-Fahrerlager fragt sich inzwischen: Weiss Arai eigentlich nicht, wann er höflich schweigen sollte?

Denn unlängst sagte Arai den Kollegen von Motorsport-Total sogar: «Unser Motor liegt nur knapp hinter jenem von Ferrari, aber er ist bereits besser als Renault, während Mercedes noch weit vorne liegt. Wir sind um 50 PS hinter Mercedes, um 30 hinter Ferrari, aber wir haben 20 PS mehr als Renault.»

Was Arai dann sagt, hat noch mehr Sprengkraft: «Das Modell MP4-30 baut zu viel Luftwiderstand auf. Wir haben in Spa die Leistung erhöht, aber wegen des Autos war nichts davon zu sehen. Was in Sachen Motor unser Defizit ist, habe ich gesagt. Die Mängel am Wagen hingegen sind nicht so einfach. Was die aerodynamischen Möglichkeiten dank unseres Motors angeht, so hätten wir keine bessere Arbeit abliefern können – er baut überaus kompakt, mehr ging nicht.»

Böse Zungen im Fahrerlager verbreiten bereits: das einzige, was bei Honda auf Hochtouren laufe, sei das Mundwerk des Rennchefs.

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