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Trick von McLaren-Honda: FIA schliesst Regellücke

Von Mathias Brunner
Jenson Button im McLaren-Honda

Jenson Button im McLaren-Honda

In Spa-Francorchamps mussten die McLaren-Fahrer Fernando Alonso und Jenson Button zunächst 55 Ränge zurück – wegen Motorwechsels. Daraufhin griffen die Honda-Strategen zu einem Trick.

Das war Weltrekord: Zunächst mussten die McLaren-Honda-Weltmeister Jenson Button und Fernando Alonso am vergangenen GP-Wochenende in Belgien wegen eines weiteren Wechsels ihrer Antriebseinheiten um insgesamt 55 Ränge zurück – damit war ein Start in der letzten Startreihe unvermeidlich.

Für Belgien hat Honda bekanntlich Version 3 des 2015er V6-Turbomotors vorbereitet – die Verbesserungen konzentrieren sich auf den Verbrennungsmotor, unter anderem mit neuem Zylinderkopf. Die Techniker wollen mit diesen Verbesserungen ihre Stars Fernando Alonso und Jenson Button leistungsmässig auf das Niveau von Ferrari bringen – was letztlich nicht funktioniert hat, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Mit dem 2016er Motor (Version 4) will Honda auf Augenhöhe mit Weltmeister Mercedes antreten. Das bedeutet: Version 3 ist die letzte Ausbaustufe für dieses Jahr. Doch mit nur einem Motor pro Fahrer lässt sich kaum die komplette zweite Saisonhälfte aus neun GP-Wochenenden zurücklegen, selbst wenn die neuen Einheiten klaglos gelaufen wären. Honda brauchte also für Alonso und Button mehr Motoren.

Die Japaner nutzen nun geschickt eine Lücke im Reglement: die Regel ist nämlich abgesetzt worden, wonach eine nicht völlig abgesessene Strafe (wie die 25 und 30 Ränge zurück für den Spanier und den Engländer, wir haben ja nur 20 Autos im Feld) im Rennen abgesessen werden muss. Etwa in Form einer Durchfahrtsstrafe im Grand Prix oder einer Stop-and-go. Das gibt es nicht mehr.

Ergebnis: Honda wechselte noch einmal, das setzte erneut eine Strafe, ingesamt nun 105 Ränge, aber weiter nach hinten als in die letzte Startreihe kann man die McLaren-Fahrer nicht verbannen. Nochmals zu wechseln, das war ziemlich clever, um für die neun Rennen von Belgien bis Abu Dhabi mit nunmehr zwei Aggregaten pro Pilot vielleicht über die Runden zu kommen.

Beim Autoverband FIA war man machtlos, aber glücklich sind die Verantwortlichen nicht. Gegenüber den Kollegen von auto motor und sport sagt Charlie Whiting, der Sicherheitsdelegierte und Starter in der Formel 1 sowie Ansprechpartner der Teams in Reglementsfragen: «Wir hatten diesbezügliche Bedenken gegenüber der Strategiegruppe geäussert. Wir kamen dann aber zum Schluss, dass die andere Lösung, mit zusätzlichen Strafen im Rennen, dem Sport noch mehr schadet. Natürlich war das Reglement in gutem Glauben geschrieben worden und nicht als Steilpass für das Vorgehen von Honda gedacht.»

Bei der FIA wird nun daran gearbeitet, diese Lücke im Reglement zu schliessen.

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