Lewis Hamilton vs Nico Rosberg: «Keine Freunde»
Nico Rosberg und Lewis Hamilton
Jugendfreunde waren die beiden Mercedes-Rivalen definitiv einmal. Doch das ist lange her. Inzwischen «bekriegen» sich die beiden bei Mercedes, seit zwei Jahren fliegen die Giftpfeile hin und her. Verbale Seitenhiebe, Sticheleien oder Psychospielchen – zuletzt nahmen die atmosphärischen Störungen dermaßen Überhand, dass Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ein Machtwort sprechen musste.
«Wenn es für das Team nachteilig wird, würde das bedeuten, dass wir unseren langfristigen Plan in der Fahrerfrage nicht beibehalten werden», so der Österreicher.
Doch wie ist denn nun das Verhältnis zwischen den beiden? «Um es klar zu sagen, es ist inspirierend, zwei Fahrer in einem Team zu haben, die so eng beieinander sind. Aber was unsere Freundschaft betrifft: Wir waren Freunde, als wir Kinder waren, und das ist alles. Wir waren in den vergangenen Jahren keine Freunde, jeder versucht es so darzustellen, aber das ist nicht der Fall», sagte Hamilton der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.
Hamilton sieht das vor allem pragmatisch. Denn «wir müssen keine Freunde sein. Wir müssen für Mercedes mit allem was wir haben arbeiten. Nico und ich gehen nicht zu Partys, wir gehen nicht ins Kino, weil wir Rivalen sind, die den anderen schlagen wollen».
Hamilton hatte in diesem Zusammenhang auch immer wieder die unterschiedliche Herkunft herangezogen. Er, aufgewachsen im Londoner Vorort Stevenage auf der einen Seite, auf der anderen Seite Rosberg und seine gut behütete Kindheit in Monaco. «Das ist ja echt zu seinem Lieblingsargument geworden. Er erwähnt meine Herkunft alle paar Monate. Die beste Antwort auf solch ein Statement gebe ich aber am besten auf der Rennstrecke. Und da habe ich einen Riesenhunger aufs Gewinnen», hatte Rosberg in der «SportBild» gekontert.
Möglicherweise sieht das alles in Zukunft aber auch wieder anders aus. «In vielen Jahren, wenn wir zurücktreten, lachen wir vielleicht über all den Ärger und unseren Ehrgeiz. Aber im Moment sind die Dinge anders», sagte Hamilton.