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HaasF1: Punkte im 1. GP wie Sauber 1993, Toyota 2002?

Von Mathias Brunner
​Der Südtiroler Günther Steiner, Teamchef des neuen US-amerikanischen GP-Teams HaasF1, spricht von WM-Punkten im ersten Rennen. Die Rennhistorie sagt: Einfach wird das nicht.

Der US-Amerikaner Gene Haas kommt 2016 nicht nur in die Formel 1, um für seine Werkzeugmaschinen Werbung zu machen. Haas und sein Teamchef Günther Steiner haben sportlich ehrgeizige Ziele. Haas ist zwar bereit, geduldig zu sein: «In der NASCAR-Serie fuhren wir jahrelang hinterher.» Aber Steiner hängt die Trauben hoch: «Wir möchten im Abschlusstraining ins zweite Quali-Segment vorstossen. Wir wollen eine gute Show zeigen. Klar würden wir gerne schon im ersten Rennen in Australien punkten.»

Punkte im ersten Rennen – ist das nicht ein wenig realitätsfremd?

Was für Haas spricht: Heute gibt es für die ersten Zehn WM-Zähler, und Melbourne ist oft ein Ausfallrennen, weil viele Rennställe die Standfestigkeit ihrer Autos noch nicht im Griff haben. Für Haas spricht ferner die enge Kooperation mit Ferrari und ein vernünftiges Budget. Teamchef Haas ist zudem kein Träumer, sondern kennt das Renngeschäft.

Was gegen Haas spricht: Neulinge tun sich nicht leicht. Wenn wir die letzten rund zwanzig Jahre zurückblättern, dann spricht die Statistik gegen Haas.

HRT 2010
Das Hispania Racing Team wurde auf den letzten Drücker fertig und fuhr in Bahrain hoffnungslos hinterher. Ausfälle beider Autos.

Caterham (als Lotus) 2010
Raufte sich in Bahrain mit Virgin Racing (siehe unten) um die letzten Plätze. Ausfall von Trulli, Kovalainen wurde zwei Mal überrundet 15.

Manor (als Virgin Racing) 2010
Ausfälle beider Autos beim Debüt in Bahrain (im Einsatz: Timo Glock und Lucas di Grassi).

BrawnGP 2009
Nur auf dem Papier ein neues Team, den es handelte sich um das von Honda verkaufte Ex-Werksteam. Dank des tollen Doppeldiffusortricks belegte Brawn mit Jenson Button und Rubens Barrichello sensationell die erste Startreihe und feierte anschliessend einen Doppelsieg. Button wurde mit dem Auto später Weltmeister.

Force India 2008, Spyker 2007 und Midland 2006
Keine neuen Teams wie HaasF1, sondern Nachfolger des Rennstalls von Eddie Jordan. Beide Force India schieden in Melbourne 2008 aus, Adrian Sutil wurde in Australien 2007 17., Christijan Albert wurde 2006 in Melbourne Elfter.

Super Aguri 2006
Beide Super Aguri im Ziel beim Saisonauftakt in Australien, Takuma Sato auf Rang 12, Yuji Ide als 13.

Toro Rosso 2006
Das Team ging aus Minardi hervor. Scott Speed wurde auf Anhieb Neunter, aber Punkte gab es damals nur für die ersten Acht, Tonio Liuzzi schied durch Unfall aus.

Red Bull Racing 2005
Ging aus Jaguar hervor. RBR im ersten Grand Prix gleich in Startreihe 3 (David Coulthard Fünftschnellster, Christian Klien Sechstschnellster), im Rennen eroberte der Schotte Coulthard dann sensationell Rang 4.

Toyota 2002
Mika Salo wurde im ersten Grand Prix von Toyota Sechster! Dies nach den soliden Quali-Ränge 14 (Salo) und 16 (Allan McNish).

Jaguar 2000
Jaguar ging aus Stewart Grand Prix hervor, war also kein neues Team. Eddie Irvine in der Qualifikation Siebter, im Rennen schieden beide Raubkatzen aus.

British American Racing 1999
Nachdem Konstrukteur Adrian Reynard vollmundig davon gesprochen hatte, dass seine Autos noch in jeder Rennserie auf Anhieb gewonnen hätten: Startplatz 11 für Jacques Villeneuve, beide Autos im Rennen out.

Prost 1997
Ging aus dem Ligier-Team hervor, also kein komplett neues Team. Olivier Panis im Abschlusstraining Neunter. Shinji Nakano im Rennen Siebter, aber Punkte gab es nur für die ersten Sechs.

Stewart Grand Prix 1997
Traininingsplatz 11 für Rubens Barrichello, aber der Brasilianer und Stallgefährte Jan Magnussen schieden im Australien-GP beide aus.

Forti 1995
Im Training chancenlos, im Brasilien-GP wurde Pedro Diniz immerhin Zehnter – sieben Mal überrundet!

Pacific 1994
Hinterbänkler zusammen mit Simtek beim Debüt in Brasilien. Paul Belmondo nicht qualifiziert. Gachot im Rennen out.

Simtek 1994
Hinterbänkler zusammen mit Pacific. David Brabham im Rennen vier Mal überrundet Zwölfter. Roland Ratzenberger nicht qualifiziert.

Sauber 1993
Tolles Debüt von Sauber in Kyalami, Südafrika: JJ Lehto im Qualifying Sechster, Karl Wendlinger Zehnter. Lehto dann Fünfter im Rennen, Wendlinger scheidet aus.

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