KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mario Illien: «Für Wunder ist die Zeit zu knapp»

Von Vanessa Georgoulas
Mario Illien im Gespräch mit dem stellvertretenden Renault-F1-Sport-Motorenchef Rob White

Mario Illien im Gespräch mit dem stellvertretenden Renault-F1-Sport-Motorenchef Rob White

Der Motorenspezialist Mario Illien soll Renault aus der Turbo-Hybrid-Misere holen. Doch wer vom 66-jährigen Churer ein Wunder erwartet, wird eine Enttäuschung erleben, wie der Schweizer Ingenieur betont.

Nachdem die Renault-Verantwortlichen im Sommer 2015 noch auf die Hilfe von Mario Illien verzichtet hatten, soll der 66-jährige Churer die Franzosen nun aus der V6-Turbo-Krise führen. Die Hoffnungen, die Formel-1-Fans und -Experten in den Schweizer Motorenpapst stecken, sind so gross wie die Erfolgsliste des Eidgenossen lang ist.

Illien baute die ersten Sieger-Motoren für McLaren-Mercedes, seine Triebwerke gewannen 47 Grands Prix und bescherten Mika Häkkinen 1998 und 1999 die ersten zwei WM-Titel. Darüber hinaus feierten Illiens Triebwerke auch in anderen grossen Serien wie der IndyCar und der NASCAR viele Erfolge.

Um genau zu sein, waren es 295 Triumphe, die mit seinen Motoren eingefahren wurden. In diesem Jahr soll nun der 300. Sieg her: «Sollte eigentlich klappen», erklärte der sympathische Ingenieur im Gespräch mit dem Kollegen des SonntagsBlick.

Allerdings nicht in der Königsklasse des Motorsports, denn gemäss Illien dürfe man noch keine Wunder erwarten: «Die Zeit dafür ist zu knapp. Zuerst müssen wir die Effizienz verbessern!»

Trotzdem sind sich die Formel-1-Experten sicher, dass der Schweizer die Franzosen nach vorne bringen wird. «Sein Know-how macht das Paket stärker», schwärmt etwa Sky Sports F1-Experte Johnny Herbert. «Ich denke, dass Renault durch diese Partnerschaft besser aufgestellt ist.»

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