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Racing-Raritäten: Ist das Schieben oder Schiebung?

Von Mathias Brunner
​Für das neue Rätsel «Racing-Raritäten» haben wir bei LAT tief im Archiv gekramt. Unser Tipp: Entweder wird hier ge- oder ein Rennen verschoben. Normales Windschattenfahren ist das jedenfalls nicht.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Wir hatten beim letzten Mal ein wenig Hilfe geleistet: Wir verrieten, dass es sich beim gesuchten Fahrer um einen Eintagsflieger handelt, was die Einsätze bei Grands Prix im Rahmen der Formel-1-WM angeht. Das schubste viele Rätselteilnehmer auf die richtige Fährte. Es handelt sich um den Engländer Robin Widdows, der mit seinem Cooper T86B-BRM beim Britischen Grand Prix in Brands Hatch 1968 unterwegs ist. Wegen Zündproblemen musste er aufgeben, einige Nachschlagewerke sprechen von Aufhängungsproblemen. Wie auch immer: Gemäss den Archivaren von LAT zeigt hier Widdows seinem Verfolger mit erhobenem Arm an, dass er ein Problem hat und langsam unterwegs ist.

Widdows, Sohn eines Fliegerasses aus dem Zweiten Weltkrieg, arbeitete sich über die klassische britische Rennleiter hoch: Klubsport, ab 1966 Formel 3, schon 1967 Formel 2, mit einem Sieg in Hockenheim, der allerdings nicht jener EM zählte, die Widdows als Gesamtzwölfter abschloss. Für das Chequered-Flag-Team und mit einem McLaren wiederholte Widdows 1968 dieses EM-Schlussergebnis. Im gleichen Jahr fuhr er seinen einzigen Formel-1-WM-Lauf, in Diensten von Cooper.

Widdows blieb der Formel 2 bis 1970 treu, zwischendurch engagierte ihn das Sportwagen-Team von Matra fallweise für Langstreckeneinsätze.

Nebenbei gehört Widdows jenem exklusiven Zirkel von Rennfahrern an, die sich auch im Eiskanal verdient gemacht haben: 1964 in Innsbruck und 1968 in Grenoble ging er für Grossbritannien an den Start. 1965 hielt er auf der Bahn von St. Moritz den Bahnrekord.

Trotz Einsätzen in der Formel 1 und auch in der Formel 5000 klappte es nie mit weiteren Grands Prix, und so entschied sich Widdows dazu, seine Karriere abzubrechen und – heiratete.

In den 90er Jahren kehrte er in die Formel 1 zurück, als Repräsentant von Champagnerhersteller Moet et Chandon. Widdows, heute 73 Jahre alt, lebt im Ruhestand auf Mallorca.

Der Grosse Preis von Grossbritannien 1968 ging als jenes Rennen in die GP-Geschichte ein, bei welchem der unvergessene Schweizer Jo Siffert seinen ersten Grand-Prix-Sieg einfahren konnte. Es war gleichzeitig der letzte GP-Triumph eines Privat-Teams – Siffert fuhr für Rob Walker einen Lotus 49.

Zur neuen Aufgabe: Der Fahrer vorne hat offenbar recht lässig den Arm auf den Cockpitrand gelegt, nach millimetergenauem Windschattenfahren sieht das nicht aus. Zudem hat er seine Rennbrille nach unten gezogen, auch das spricht für verhältnismässig geringes Tempo. Um welche Fahrer handelt es sich? Wo und wann ist das Bild entstanden? Für die richtige Lösung nicht wichtig, aber als Frage interessant: Was genau geht hier vor?

Einige Teilnehmer haben sich bereits mit der richtigen Lösung gemeldet, nun sind Sie an der Reihe. Wir wünschen beim Rätseln viel Spass und bei der Verlosung viel Glück!

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