Lewis Hamilton zu Monaco: Ich dachte, oh Herr, warte!

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton feiert mit seinen Jungs

Lewis Hamilton feiert mit seinen Jungs

​Mercedes-Star Lewis Hamilton spricht über seine Gefühle nach dem Sieg im Rennen des Jahres und die ganz besondere Reifentaktik in den Strassen von Monte Carlo.
Lewis, wir können uns nicht erinnern, dass ein Pilot auf einer abtrocknenden Bahn so lange mit Regenreifen gefahren ist. Hast du dir keine Sorgen gemacht, dass etwas schiefgehen könnte?

Ich gebe zu, das war auch für mich ein ganz besonderes Rennen. Aber wie immer auf nasser Bahn geht es einfach darum, das richtige Gefühl fürs Auto aufzubauen – für die Reifen, für die Bremsen, für die richtigen Linien.

Der entscheidende Moment war der verpatzte Boxenstopp von Red Bull Racing. Wie schnell hast du überrissen, dass du nun in Führung bist?

Von seinen Problemen wusste ich nichts. Ich hatte eine Runde vorher meine frischen Reifen abgeholt. Ich hatte also keine Ahnung, wo er war. Aber als ich die Gerade hinuntergepfiffen kam, sah ich, wie er aus der Box kommt. Da war mir klar, dass ich ihn schnappen würde. Denn er musste noch die enge Boxenausfahrt nehmen, ich hingegen konnte die Sainte-Dévote ganz normal fahren. Auf der anderen Seite musste auch ich vorsichtig sein, weil ich auf Slicks diese Kurve noch nicht gefahren hatte. Du weisst dann nicht, wieviel Speed genau die Kurve erträgt.

Was hast du gedacht, als du zu Beginn hinter Rosberg lagst?

Ich wusste, dass es ein Problem bei ihm geben muss, weil ich spürte – ich kann viel schneller fahren. Aber ich habe erst nach dem Grand Prix erfahren, was bei ihm los war. Ich war schneller, aber das nützte mir nichts, weil ich nicht vorbei kam und weil ich in der Gischt seines Autos nichts sah. Zum Glück haben wir innerhalb des Teams dieses Abkommen: Wenn einer vorn liegt, aber nicht schneller fahren kann, dann soll der Verfolger vorbei.

Zum Schluss des Rennens waren deine Reifen zerschlissen, der Druck von Ricciardo war gross. Dann begann es auch noch zu nieseln. Ist dir da nicht der Gedanke durch den Kopf gegangen – oh je, geht das wieder los?

Nein, aber ich habe gedacht: Bitte, oh Herr, warte noch ein paar Runden mit dem Regen! Ich intensivierte meinen Speed, weil ich unbedingt sicherstellen musste, dass ich Reifen auf Temperatur bleiben. Das war ganz wichtig.

Was bedeutet dieser Sieg?

Er bedeutet vor allem einen tollen Boost für meine Mechaniker. Wir haben ja vor der Saison intern ein wenig umgestellt, und es ist gewiss nicht leicht für die Jungs, am Wagen des Weltmeisters zu arbeiten. Der Druck ist extrem hoch. So wie für die Fachkräfte am Wagen von Fernando oder Sebastian. Da musst du ständig Leistung abliefern. Aufgrund der zahlreichen Vorfälle haben sich vielleicht einige von ihnen selber in Frage gestellt, aber der Sieg heute hat gezeigt – sie machen das schon richtig. Das ist für sie gewiss eine Riesenerleichterung. Und sie haben auch erkannt, dass ich so stark bin wie zuvor.

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