Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Max Verstappen: «Manchmal sind Fehler nötig»

Von Agnes Carlier
Keine Atempause: Max Verstappen muss neben dem Training und den Rennen auch viele PR-Termine absolvieren

Keine Atempause: Max Verstappen muss neben dem Training und den Rennen auch viele PR-Termine absolvieren

Red Bull Racing-Talent Max Verstappen spricht im Interview über sein Training, seine Fehler und die netten Worte der Formel-1-Stars Fernando Alonso und Sebastian Vettel, die er nach seinem Spanien-Sieg hören durfte.
Max Verstappen, hast du einen täglichen Trainingsplan, den du einhalten musst? Und wie sieht es mit der Ernährung aus? Besteht da ein Diät-Plan?

Das ändert sich im Laufe des Jahres. Im Winter macht man natürlich viel mehr, weil man dann auch die nötige Zeit hat. Ich stehe zwischen 9.30 und 10 Uhr auf und trainiere am Morgen zwei Stunden, und am Nachmittag nach der Mittagspause ab 14 Uhr zwei weitere Stunden. Dabei mache ich die unterschiedlichsten Übungen, um meine Ausdauer, Kraft und Reaktionsfähigkeit zu trainieren. Das mache ich mindestens sechs Tage die Woche – und das ist ziemlich hart. Nach dem Rennwochenende ist die Erholung aber auch ganz wichtig. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel trainiert.

Bist du auf eine deiner athletischen Fähigkeiten speziell stolz?

Nein. Ich habe es immer genossen, Motorsport zu betreiben. Aber das Training an sich genoss nicht. Ich mag Tennis, aber ich spiele schlecht – ich werde Roger Federer also nie bezwingen können. Ich sitze auch heute noch sehr oft im Kart, um mich fit zu halten, und das strengt ganz schön an. Für die Formel 1 bringt dir das nicht viel, aber immerhin hast du die gleichen Herausforderungen, wie in jedem Rennauto – auch wenn die Topspeeds natürlich sehr viel langsamer und die Strecken sehr viel kürzer sind. Es hält aber jung, geschmeidig und frisch. Und es testet dich immer wieder aufs Neue. Das ist positiv.

Gibt es etwas in deiner kurzen Formel-1-Karriere, das du bereits bereust?

Nein, denn man lernt ja auch aus allen Fehlern, die man macht, und manchmal sind Fehler nötig, um besser zu werden. Ich sage damit nicht, dass es gut ist, wenn man Fehler macht. Aber manchmal ist es positiv, weil man dadurch besser wird.

Inwiefern ist dein Vater heute noch eine Hilfe für dich?

Er ist mir eine grosse Hilfe und ist meistens an meiner Seite oder dann sitzt er zuhause und schaut sich die Rennen im TV an. Ich rufe ihn immer nach dem Rennen an, um ihm alles zu beschreiben. Diese Nachbesprechung ist normalerweise mein erster Anruf nach einem Rennen.

Kommt es vor, dass man als GP-Pilot auch Lob von den Konkurrenten hört?

Ja, in Barcelona hat Fernando Alonso mir gratuliert, und auch Sebastian Vettel kam. Das ist sehr schön, denn das sind die grössten Namen in unserem Sport. Sie kamen direkt zu mir, als ich mein Auto auf der ersten Position abgestellt habe. Es gibt ein Foto, das uns zeigt, wie er mir die Hand schüttelt, während ich immer noch im Auto sitze. Das ist wirklich nett.

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