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Nicole Standke: «Ziel ist irgendwann aufzusteigen»

Von Rudi Hagen
Nicole Standke, Gespannlenkerin vom AC Rastede

Nicole Standke, Gespannlenkerin vom AC Rastede

Nicoel Standke und Theresia Hölper haben eine erfolgreiche Saison in der B-Lizenzklasse der Gespanne hinter sich. Eine A-Lizenz haben sie aber für 2023 nicht genommen.

Frauenpower: Nicole Standke und Beifahrerin Theresia (genannt Resi) Hölper sicherten sich 2022 auf dem Wümmering in Mulmshorn den Bahnpokal der Gespanne und verpassten nur sehr knapp Platz 1 in der Gespann-Masters-Serie. Auch in der Internationalen Lizenzklasse fuhren die beiden schon mal mit.

SPEEDWEEK.com unterhielt sich mit Nicole Standke (27), die in Posthausen, einem Ortsteil des Fleckens Ottersberg im nördlichen Landkreis Verden, wohnt und in Hamburg als Fluggerätemechanikerin bei Airbus arbeitet.

Nicole, wie verlief die vergangene Saison aus deiner Sicht?

Die Saison 2022 war eine kleine Berg- und Talfahrt für uns. Aber dennoch waren Resi, ich und das gesamte Team ganz zufrieden mit dem Verlauf.

Was war besonders gut?

Zu den Höhepunkten der letzten Saison zählt natürlich unser Sieg beim Bahnpokal in Mulmshorn, denn mit dem hatte eigentlich keiner von uns bis zum Schluss gerechnet. Und dann war da der Sieg in Melsungen, sowie die ersten Rennen und Erfahrungen in der Internationalen Lizenzklasse mit der Teilnahme an der DMSB-Meisterschaft der A- Seitenwagen in Berghaupten und das Rennen in Rastede.

Gab es auch Negatives?

Na ja, zu den Tiefpunkten der Saison gehört das Rennen in Heusden Zolder, dem ersten Lauf zum Gespann-Masters, bei dem wir einige technische Probleme mit dem Motorrad hatten und wir außerdem von einem anderen Team zu Sturz gebracht wurden. Außerdem war unser letztes Rennen, das Masters-Finale in Leipzig, sehr deprimierend.

Warum, was war denn da los?

Bei dem Rennen wollte uns der Defektteufel einfach nicht ruhen lassen, sodass wir den ganzen Tag am Basteln und Improvisieren waren, um einen Lauf fahren zu können. Am Ende des Tages haben wir dann kapituliert. Die Schäden an der Kupplung und am Fahrgestell waren so gravierend, dass wir nicht mehr weiterfahren konnten. Uns fehlten dann letztlich zwei Punkte, um das Gespann-Masters in der Gesamtwertung zu gewinnen. Dazu war eine geplante Weiterreise zum Rennen in Haunstetten angesichts der diversen Schäden am Motorrad nicht mehr möglich.

Was macht zwei Frauen im Gespann so stark? Oder ist es egal wer im Boot sitzt?

Ich würde jetzt mal so spontan sagen, es ist der Kampfgeist. Weil man als Frau den Leuten zeigen will, dass man genau so gut wie die Männer ist, beziehungsweise sogar besser sein will als die Männer. Aber im Enddefekt ist es eigentlich egal, wer im Gespann
sitzt, man muss schon ein bisschen Talent dafür haben, ehrgeizig und willensstark sein. Egal, ob Mann oder Frau.

Ihr habt gleich nach dem Bahnpokal-Sieg bekannt gegeben, dass ihr 2023 keine A-Lizenz nehmen wollt. Warum?

Weil wir der Meinung sind, dass wir noch nicht bereit für die A- Lizenz sind. Wir sind der Ansicht, dass wir noch nicht gut und schnell genug sind. Außerdem können wir es uns finanziell nicht leisten. Mit der A-Lizenz würde einiges an Kosten mehr anfallen und die können wir in der momentanen Lagen ohne weitere Sponsoren nicht meistern .

Welche Ziele hat sich das Team für die kommende Saison gesetzt?

Unfallfrei durch das Jahr zu kommen und Spaß am Fahren zu haben, das ist unser Wunsch. Für Platzierungen und Meisterschaftstitel haben wir uns keine Ziele gesetzt, da wir die Sache ohne Druck und mit Spaß angehen wollen. Es kommt wie es
kommt. Aber natürlich würden wir uns wieder über vordere Platzierungen freuen.

Kein Gedanke an die Internationale Lizenzklasse?

Doch, natürlich ist es wie für eigentlich Jeden unser Ziel, irgendwann in die A-Lizenz aufzusteigen. Wir arbeiten hart daran, dass wir nicht mehr all zu lange für diesen Schritt brauchen.

Wer gehört außer dem fahrenden Personal noch zum Team?

Da ist erstmal mein Papa Rigo sowie mein Freund Sebastian Schmidt als Mechaniker, meine Mama Birgit, die sich als Kamerafrau betätigt und für die Versorgung des Teams zuständig ist. Und dann natürlich Willy Duden als Tuner, sowie die eine oder andere helfende Hand.

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