Markus Brandhofer/Sandra Mollema: Titel im Visier

Von Rudi Hagen
Markus Brandhofer und Sandra Mollema beim EM-Finale in Eenrum

Markus Brandhofer und Sandra Mollema beim EM-Finale in Eenrum

Markus Brandhofer gehört seit Jahren zu den besten Gespann-Piloten in Europa. Ein Titel fehlt dem Bayern noch. Von einer Schulter-OP genesen, will er mit Beifahrerin Sandra Mollema wieder angreifen.

Markus Brandhofer hat seit der vergangenen Saison mit Sandra Mollema eine neue Beifahrerin. Und was für eine. Die 34-jährige Niederländerin aus Loppersum ist immerhin vier Mal Europameisterin im Seitenwagen ihres prominenten Landsmannes und Gespannlenkers William Matthijssen geworden.

Brandhofer, heute 44 Jahre alt, stand zur Saison 2022 ohne Beifahrer da, denn den einen plagten gesundheitliche Probleme und der andere wollte sich beruflich weiterbilden. Tim Scheunemann, bis Ende 2019 erfolgreich als Brandhofers Beifahrer unterwegs, vermittelte dann über die sozialen Medien den Kontakt zu Sandra Mollema.

Man wurde sich schnell einig und beim Grasbahn-Klassiker in Osnabrück siegten Brandhofer/Mollema gleich in ihrem ersten Rennen und begeisterten das Publikum mit einem sensationell spannenden Finale gegen die Briten Mitch Godden/Paul Smith.

Über das Semifinale in Bad Hersfeld hatte sich das gemischte deutsch-niederländische Team dann auch für das Europameisterschaftsfinale im niederländischen Eenrum qualifiziert. Am Freitagabend vor dem EM-Finale machten die beiden einen Gaststart in der Dutch Open in Uithuizen, ganz in der Nähe des Wohnortes von Sandra.

Das war fatal. Die beiden stürzten und Brandhofer verletzte sich dabei an der rechten Schulter. Der 1,86 m große und über 90 kg schwere Oberbayer, also «a gestandns Mannsbuid», steckte vordergründig die Schmerzen weg und stellte sich der Herausforderung EM-Finale.

Das war dann nicht von Erfolg gekrönt. Im ersten Lauf wurden sie wegen Überfahrens der inneren Linie disqualifiziert und im B-Finale fielen sie wegen eines Kupplungsschadens aus. EM-Platz 10 war die Folge.

Bei der DMSB-Meisterschaft in Berghaupten gab es wieder technische Probleme. Ein Platten und zweimal Kupplungsschaden brachte am Ende nicht mehr als Platz 5. Eigentlich Platz 6, aber das für die Niederlande startende Paar Sven und Desiree Holstein wurde zwar Zweiter, aber für die Meisterschaft nicht gewertet.

Hoch zu bewerten waren jedoch die Schulterbeschwerden des Markus Brandhofer, die er nie in der Vordergrund stellte. Er ging in der Folge zwar weiter arbeiten, beugte sich aber letztlich dem Druck seiner Frau Martina, einen Orthopäden aufzusuchen und die Verletzungen abzuklären. Eine MRT brachte dann die Erkenntnis, dass die Armheber abgerissen waren.

Nach der dringend notwendigen Operation folgten sechs Wochen Ruhigstellung der Schulter und des Arms mittels Gilchrist-Verband. Zehn Wochen nach der OP ging Brandhofer dann wieder zur Arbeit und werkelt auch jetzt noch mittels Physiotherapie an der vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit im Schulterbereich.

«Basst scho», sagte Markus Brandhofer jetzt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zum momentanen Stand, also alles in bester Ordnung. Gemeinsam mit Sandra will der Gaißacher in der kommenden Saison wieder auf Titeljagd gehen, denn ein Titel fehlt noch in seiner Sammlung.

Die DMSB-Meisterschaft in Herxheim haben sie ebenso im Visier, wie das EM-Finale in Bad Hersfeld. Brandhofer: «Dazu müssen wir aber erst einmal das Semifinale in Loppersum schaffen.»

Am 1. Mai in Dingolfing ist Saisonstart für das Team vom AMC Haunstetten, zu dem außer Markus Brandhofer und Sandra Mollema noch Martina, Sohn Korbinian und der gleichnamige Brandhofer-Senior, sowie Tuner Helmut Heimann und die Mechaniker Richie und Mario zählen.

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