Chris Harris gewinnt Grasbahnrennen in Bielefeld
Der Motorsport Club (DMSC) Bielefeld feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen und hätte gerne wieder ein internationales Prädikat ausgetragen. Die Verantwortlichen auf europäischer Ebene entschieden aber anders und so richtete der innovative Club aus Ostwestfalen auf dem Leineweberring ein sehr gut besetztes offenes Grasbahnrennen aus.
4000 Zuschauende sahen durchaus packende Rennen, die aber anfangs durch eine enorme Staubentwicklung geprägt waren. Rennleiter Michael Junklewitz hatte alle Hände voll zu tun, dem Bahndienst die richtigen Schlepperspuren zu weisen und bei den Wässerungen der Bahn das adäquate Maß aufzuzeigen. Staubschlucken oder rutschen hieß es hier, beides sehr gefährlich für die Rennfahrer.
Im sechsten Heat des Renntages verhakten sich der Finne Tero Aarnio und Wieder-Einsteiger Tom Lamek gleich nach den Start und stürzten in Kurve 1. Für beide war es das, Lamek musste gar mit dem Krankenwagen zur Untersuchung ins Krankenhaus abtransportiert werden.Das hatte aber mit dem Staub nichts zu tun.
Insgesamt verzögerte sich der Rennverlauf dadurch, die Verantwortlichen bekamen aber alles in den Griff. Pro Lauf wurden nur noch drei anstatt vier Runden gefahren und der Bahndienst machte seine Sache zur Zufriedenheit des fahrenden Rennpersonals.
Nach jeweils vier Vorläufen hatten sich der Brite Chris Harris, die Niederländer Dave Meijerink und Romano Hummel sowie Jacob Bukhave aus Dänemark für das entscheidende Finale qualifiziert. Das Sechser-Finalfeld vervollständigten dann die beiden Briten Charley Powell und Paul Cooper über Platz 1 und 2 im Last-Chance-Heat. Der Niederländer Mika Meijer und die drei Deutschen Lukas Fienhage, Stephan Katt und Daniel Spiller schieden hier durch ihre Platzierungen drei bis sechs aus.
Im Finale zeigte sich Harris weiter bärenstark und lies seinen stärksten Konkurrenten Meijerink, Hummel und Bukhave sowie Cooper und Powell keine Chance. «Das war ein perfekter Tag hier für mich, das hatte ich anfangs nicht unbedingt erwartet» sagte der Harris nach der Siegerehrung zu SPEEDWEEK.com, «mein Bike lief prima, das Team hatte da in der Nacht offensichtlich sehr gute Arbeit geleistet.»
Bei den Gespannen siegten Mitch Godden am Lenker und Paul Smith im Seitenwagen. Die Briten begeisterten das Publikum mit tollen und selten gesehenen Aufholjagden. Mehr darüber morgen in einem Extra-Bericht.
Ergebnisse Grasbahnrennen Bielefeld (D):
Solo: Chris Harris (GB), 19 Vorlaufpunkte. 2. Dave Meijerink (NL), 16. 3. Romano Hummel (NL), 17. 4. Jacob Bukhave (DK), 18. 5. Paul Cooper (GB), 15. 6. Charley Powell (GB), 12. 7. Mika Meijer (NL), 12. 8. Lukas Fienhage (D) 11. 9. Stephan Katt (D), 8. 10. Daniel Spiller (D), 7. 11. Sem Ensing (NL), 6. 12. Tero Aarnio (FIN), 4. 13. Jens Benneker (D), 2. 14. Jeffrey Sijbesma (NL), 4. 15. Tom Lamek (D), 0. 16. Jörg Tebbe (D), 0
Last-Chance-Heat: 1. Powell, 2. Cooper, 3. Meijer, 4. Fienhage, 5. Katt, 6. Spiller.
Finale: 1. Harris, 2. Meijerink, 3. Hummel, 4. Bukhave, 5. Cooper, 6. Powell.
Seitenwagen: 1. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 20 Punkte. 2. Markus Brandhofer/Alexander Herrmann (D), 15. 3. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 14. 4. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon (F), 13. 5. Nicole Standke/Sonja Dreyer (D), 7. 6. Jens Lorei/Jack Düringer (D), 3. 7. Jan Kempa/Phil Stelbrink (D), 1.