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Erst Yamaha-Cup-Aus, jetzt Schluss mit IDM STK 600

Von Esther Babel
Der neue Champion fuhr 2011 im Rahmen der IDM

Der neue Champion fuhr 2011 im Rahmen der IDM

Nach dem Yamaha R6 Dunlop Cup kam die IDM Superstock 600. Doch auch damit ist ab der Saison 2022 Schluss. Potenzieller Nachwuchs muss sich nun andere Kanäle suchen, um voranzukommen. Bedauern bei Ex-Meistern.

Am vergangenen Wochenende wurde mit Toprak Razgatlioglu ein weiterer Pilot aus dem Yamaha R6 Dunlop Cup, der stets im Rahmen der IDM dabei war, Weltmeister. Dieses Mal in der Superbike-Kategorie. Vor ihm hatten schon sein türkischer Landsmann Kenan Sofuoglu und im Jahre 2000 der Deutsche Jörg Teuchert den Weg aus der Nachwuchsschule zum Weltmeistertitel in der Supersport-600-Klasse beschritten.

Nach der Saison 2017, nach 40 Jahren, wurde das Cup-Projekt eingestellt. Auch beim Blick auf die Ergebnisliste von damals, ist das fahrerische Potenzial unübersehbar. Mit dem damaligen Vize und aktuellem IDM Supersport-Meister Patrick Hobelsberger hat erneut ein Fahrer den Sprung in die WM gepackt. Bis auf den 2017er-Sieger Marc Zellhöfer sind über die Top-Ten hinaus alle Piloten in der IDM gelandet: Marco Fetz, Christoph Beinlich, Come Geenen, Jan Schmidt, Kamil Krzemien, Michael Götz, Jan Mohr und Moritz Jenkner.

Im DMSB Superstock 600 Cup haben ab 2018 viele ehemalige Yamaha R6-Cup-Fahrer nach der Einstellung ihrer Serie eine neue Heimat gefunden. Es waren stets auch Supersport-Modelle der anderen IDM-Poolmarken zulässig, also beispielsweise eine Honda CBR 600 RR oder eine Kawasaki Ninja ZX-6R. Im Vergleich zur IDM Supersport 600 durfte in der Superstock 600-Klasse weniger am Motorrad geschraubt werden. Beide Kategorien fuhren ihre Rennen im gleichen Feld, jedoch bei getrennter Wertung.

Im Jahr 2018 holte sich Marco Fetz den Superstock-Gesamtsieg, gefolgt von Stefan Ströhlein und Moritz Jenkner. Im Jahr 2019 meldeten sich noch 18 Piloten für diese Klasse an, Sieger wurde Stefan Ströhlein, der inzwischen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft einen festen Platz hat. Im Corona-Jahr 2020 bestehend aus vier Events meldete sich noch elf Piloten an. Gesamtsieger wurde der Schleizer Paul Fröde vor dem ehemaligen SSP-300-WM-Piloten Jan-Ole Jähnig. Schon damals wollte der IDM-Promotor die Klasse von der Menü-Karte streichen und war schon im Vorfeld bei der Promotion der Klasse sparsam unterwegs, doch er ließ sich von den Fahrern nochmals zur Fortführung bewegen. Anmeldungen 2021 gab es noch sechs. Sieger heißt mit 261 Punkte Noah Lequeux, gefolgt von Paul Fröde und Domink Blersch.

Für 2022 nun das endgültige Aus der preisgünstigen 600er-Variante.

«Die Superstock-Klasse hat mir damals sehr geholfen», ist die Meinung des ehemaligen Siegers Marco Fetz. «Sie hat mir den Einstieg in die IDM SBK1000 ermöglicht. Schade, dass es sowas in Zukunft nicht mehr geben wird. Die Superstock-Klasse braucht Teilnehmer, denn ohne die brauchst du sowas nicht auf die Beine stellen. Ich bin gespannt, wie es dann weiter geht. Aber ich denke, dass alle in die Supersport Klasse aufsteigen werden.»

«Die Superstock-600-Klasse hat oder hatte sicher ihre Berechtigung», meint Stefan Ströhlein. «Für mich war der Grund damals nicht die etwas günstigeren Nenngelder, sondern ein vergleichbarer Auftritt was das Team betrifft. Ich habe das ja alleine, bzw. mit einem Helfer gemacht. In der SSP-Klasse gibt es große Teams, die haben für die Daten und Fahrwerk ihre eigenen Leute. Die Superstoc-Klasse wurde leider schon Ende 2020 totgeredet. Somit hatten sich für dieses Jahr schon viele anders orientiert. Sportlich auf der Strecke hat das zwischen SSP und STK immer gepasst. Man hätte die Klasse weiterwachsen lassen sollen. Nachdem es für mich das Sprungbrett in die EWC war.»

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