Der IDM Superbike-Champion und Langstrecken-WM-Fahrer vom Team BMW wollte sich nur auf seine Saison 2022 vorbereiten. Jetzt sitzt er in Spanien fest und sorgt sich um Familie und Freunde in der Ukraine.
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Politik verirrt sich eher selten in das Ressort einer Motorsport-Journalistin. Doch die traurigen Umstände rund um den Einmarsch russischer Soldaten in die Ukraine machen auch vor dem Fahrerlager nicht halt. Denn auch wenn die Szene dort überschaubar ist, geht es im Fahrerlager international zu. So stammt auch der IDM Superbike-Meister Ilya Mikhalchik aus der Ukraine, wo er mit seinem Vater Iuri und seiner Verlobten Milana vor den Toren der Hauptstadt Kiew zuhause ist.
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In diesem Jahr ist Mikhalchik für das Werksteam von BMW in der Langstrecken-WM unterwegs und hat mit der Spanischen Meisterschaft nach vier Jahren und drei Titeln in der IDM eine neue Herausforderung gefunden. In Spanien war der Ukrainer auch dieser Tage zum Testen unterwegs und dort ist er noch. Weit weg von den dramatischen Geschehnissen in seiner Heimat. Doch in Gedanken ist er zuhause. Dorthin zurück gibt es für ihn aktuell keinen Weg. Der Luftraum über der Ukraine und alle Flughäfen sind gesperrt. Es gibt kein Raus- und kein Reinkommen und Mikhalchik kann seine Familie nur aus der Ferne unterstützen. "Ihm geht es so weit gut", versichert sein Teamchef Werner Daemen. "Aber er sitzt in Spanien fest. Alle Versuche, in den letzten Tagen nach Hause zu kommen sind gescheitert und aktuell auch schlicht unmöglich. Wir tun alles, um ihn zu unterstützen. Denn erst ist nicht nur mein Fahrer, er und seine Familie sind auch unsere Freunde."
"Auch BMW tut alles Erdenkliche, um ihn zu unterstützen", so Daemen weiter. "Wir können ihm helfen mit Unterkunft und allem. Aber das Schwierigste aktuell ist, ihn emotional zu unterstützen."
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Erst im letzten Jahr hatte sich Mikhalchik, der auf den Rennen stets von seinem Vater, der Nahe Kiew eine Motorsportschule betreibt, begleitet wird, mit Model und Influencerin Milana verlobt. "Ilya hatte noch kürzlich Kontakt", erklärt Daemen. "Seine Familie und seine Verlobte haben die Nacht in einem Bunker verbracht."
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Sollte er dennoch einen Weg zurückfinden, gäbe es derzeit auch keine Möglichkeit der Ausreise mehr. In der Ukraine wurde die Generalmobilmachung ausgerufen, was auch bedeutet, dass Männer zwischen 18 und 60 das Land nicht mehr verlassen dürfen und vorerst alle Soldaten und Reservisten zu den Waffen gerufen werden.
Für Ilya Mikhalchik bleibt vorerst nur der fernmündliche Kontakt, soweit möglich, um seinen Lieben beizustehen. Eine fast unmenschliche mentale Herausforderung. Und es bleibt die Hoffnung, dass dieses Trauerspiel vor den Augen der Weltöffentlichkeit auch für Ilya Mikhalchik und seine Angehörigen und Freunde ein gutes Ende nimmt.
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