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Bastien Mackels: Pläne für IDM-Finale in Hockenheim

Von Esther Babel
Bastian Mackels im Jahr 2023

Bastian Mackels im Jahr 2023

Vor zwei Jahren war der Belgier Bastien Mackels plötzlich aus der IDM Superbike verschwunden. Nach einem Podestplatz beim Finale. Mit ein wenig Glück kann man ihn beim IDM-Finale im Fahrerlager treffen.

Neben dem Niederländer Pepijn Bijsterbosch war der Belgier Bastien Mackels lange Jahre teil des BMW-Teams von Werner Daemen. Beide Piloten fahren keine IDM mehr. Doch da hören die Gemeinsamkeiten noch nicht auf. Beide sind inzwischen Vater geworden, beide von Zwillingen. In Hockenheim wird Mackels nun ein belgisches Nachwuchstalent betreuen, das sich in der Pro Superstock 1000 beweisen will. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com berichtet Mackels über eine bewegte Zeit.

Wann genau bist du dein letztes IDM-Superbike-Rennen gefahren?

Mein letztes Rennen war 2023 in Hockenheim mit dem Team SWPN, wo ich Dritter wurde. Mit einem Podiumsplatz meine Karriere zu beenden, war meiner Meinung nach ein guter Moment.

Viele Sportler verkünden ihren Rücktritt aus dem aktiven Sport offiziell. Bei dir war es eher still und zurückhaltend. Warum bist du plötzlich verschwunden?

Um ehrlich zu sein, war es keine leichte Entscheidung für mich. Ich habe lange gezögert und war mir nicht sicher, ob ich aufhören wollte. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, in einem Top-Team auf einem guten Motorrad zu fahren, hätte ich nicht aufgehört.
Deshalb habe ich keine große Geschichte daraus gemacht.

Wärst du gerne weitergefahren oder war deine Entscheidung endgültig?

Wenn ich auf mein Herz höre, würde ich heute wieder mit dem Rennsport anfangen.
Es war meine eigene Entscheidung, mein Plan war es, mit 35 aufzuhören, um mich auf meine Familie und mein Geschäft zu konzentrieren.
In Anbetracht dieses Plans musste ich meine Situation objektiv betrachten. Ich war 37, wenn ich eine Familie gründen, Kinder haben und mein Geschäft aufbauen wollte, war das der richtige Zeitpunkt.

In der Zwischenzeit bist du Vater von Zwillingen geworden. Wie haben du und deine Frau reagiert, als ihr erfahren habt, dass ihr zwei Kinder erwartet?

Stell dir vor, wir waren zum ersten Mal beim Arzt, alles war in Ordnung, nichts Besonderes, ein Baby war unterwegs. Beim zweiten Besuch nimmt sich der Arzt Zeit und sagt nichts. Nach einer Weile fragen wir: «Was ist los, Herr Doktor» Er antwortet: «Sehen Sie das nicht? Es sind zwei Babys!» Das war unglaublich, was für ein magischer Moment! Wir waren überglücklich, natürlich brauchten wir etwas Zeit, um die Situation zu begreifen, aber sechs Monate später kann ich sagen, dass es wirklich schön ist, sie sind unglaublich!

Was war die größte Herausforderung in deinem neuen Job?

Es ist kein neuer Job für mich, ich habe immer nebenbei gearbeitet. Ich habe meine eigene Firma im Telekommunikationsbereich in Belgien, wir bauen Mobilfunknetze in Gebieten, in denen es keinen Empfang gibt. Ich wollte nie größer werden, um mich zu 100 % auf den Rennsport konzentrieren zu können.
Jetzt kann ich härter arbeiten und das Unternehmen ausbauen. Ich habe derzeit drei Mitarbeiter und werde bis Ende des Jahres zwei weitere einstellen. Ich brauche weiterhin Herausforderungen.

Bist du seitdem wieder auf ein Motorrad gestiegen?

Ich hatte viele Anfragen für Privatunterricht, 1 Fahrer – 1 Trainer. Also habe ich damit angefangen und es macht mir wirklich Spaß. Momentan bin ich jeden Tag in Spa-Francorchamps ausgebucht und fange an, belgische Fahrer auf deutsche Strecken mitzunehmen, die ich gut kenne und mag. Die Fahrer, die ich trainiert habe, haben ihre Rundenzeiten verbessert, das motiviert mich wirklich. Das Ergebnis ist auch mein Verdienst.

Vermisst du etwas am Rennsport?

Das ist die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird. Was ich am Rennsport am meisten vermisse, ist die Zeit, die wir alle zusammen mit dem Team, den Mechanikern und allen Menschen verbringen, die das Ganze möglich machen. Die Atmosphäre im Fahrerlager am ersten Tag des Rennwochenendes ist immer ein schöner Moment. Natürlich vermisse ich auch das Rennen selbst, das schnelle Fahren und den Kampf mit den anderen Fahrern.

Was vermisst du überhaupt nicht?

Die Zeit außerhalb der Rennsaison, in der ich alles organisieren musste. Als Fahrer verbringst du so viel Zeit mit dem Training und musst den Kontakt zu allen Menschen pflegen, die dir helfen oder helfen können, dein Ziel zu erreichen. Ein Fahrer zu sein bedeutet heutzutage nicht nur, schnell zu fahren, sondern auch in allen anderen Bereichen gut zu sein, damit die Saison funktioniert.

Du hast Pläne für das IDM-Finale in Hockenheim. Welche sind das?

Einer der Fahrer, die ich trainiere, hat sehr viel Potenzial, deshalb habe ich ihn dazu gedrängt, das letzte Pro Superstock 1000-Rennen in Hockenheim zu fahren. Wir waren zusammen dort, um die Strecke kennenzulernen, und er hat direkt gute Rundenzeiten hingelegt. Ich helfe ihm, die bestmögliche Unterstützung für dieses Wochenende zu finden und sich optimal auf die Saison vorzubereiten, auch in der Pro Superstock 1000. Das ist eine schöne Herausforderung, an der ich arbeiten kann.

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