Karsten Wolf kehrt vor der eigenen Haustür

Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch (v.li.)
In den letzten Rennen vor der IDM-Sommerpause ging man in der Motorsport Arena Oschersleben zum Teil eine andere Strategie, was die Reifenwahl anging, als der Rest der Konkurrenz. Das sollte sich aber nicht als grundlegend falsch erweisen. Doch beide Piloten vom Team GERT56 hatten ihre Mühen und mussten auch mit eigenen Fehlern kämpfen. So sprangen bei Jan-Ole Jähnig am Ende die Ränge 5 und 6, bei Toni Finsterbusch 11 und 5 heraus. Finsterbusch liegt auf dem vierten Tabellenrang 2025 und hat 101 Zähler auf dem Konto. Jähnig ist Sechster und hat 81 Punkten.
»Klare Worte muss man auch in die eigene Richtung finden und so können wir mit dem Rennwochenende in Oschersleben nicht zufrieden sein», erklärt Teamchef Karsten Wolf. «Die Strecke ist für die Techniker hinsichtlich der Abstimmung eine besondere Herausforderung, obwohl wir hier die meisten Testkilometer haben. Dazu kommen kleine technische und sportliche Fehler, die in einem so engen Umfeld dann gleich Platz- und Podiumsverlust bedeuten.»
«Die Reifenentscheidung basiert immer auf den Trainingserkenntnissen und den Erfahrungen aus den Long-Runs», so seine Erläuterung. «Sie wird vom ganzen Team gemeinsam getroffen. Dass man von einem Weg überzeugt ist, aber gleichfalls adaptiv Entscheidungen anpassen kann ist auch eine Stärke und hat das Reifen Splitting in Rennen 2 gezeigt. Toni Finsterbusch war in Rennen 2 wieder mit dem SC0 unterwegs, JO auf dem SCX, und alle die das Live-Timing verfolgt haben, haben auch gesehen, dass er ab Rennmitte in den Rundenzeiten auf P2 Kurs war.»
«Dass er das Sportgerät nach seinem Hinterrad-Rutscher nicht in die Umlaufbahn geschickt hat, sondern nur den Rasenmäher gespielt hat, ist sicher seinen vielen Einheiten im Offroad Bereich geschuldet. Und JO und Oschersleben will immer noch nicht so richtig passen. Das strategisch sauber vorgetragene Zeittraining in einen guten Start mit Top-Rennergebnis umzusetzen, muss weiter das Ziel bleiben. Aufgrund der Vorjahresentwicklung sind wir aber für die nächsten Strecken optimistisch.»
«Was heißt das für die Meisterschaft», überlegt Wolf in der IDM-Sommerpause. «Zum einen bleibt die Zieldefinition Gesamtrang 3 und mindestens ein Lauf-Sieg erhalten. Das Paket Ducati - Tulovic sollte unter normalen Umständen der heißeste Kandidat für die Meisterschaft sein und die ersten Jäger bleiben ein auf sportlich hohem Niveau agierender Florian Alt mit einem klug fahrenden Hannes Soomer im Schlepptau. Gute Besserung von dieser Stelle, Hannes.»
«Dahinter wird es eng und dahinter sind auch wir», lautet die weitere Rechnung. «Toni liegt bereits jetzt punktemäßig über dem Vorjahr und JO muss in Assen nur den Doppel-Nuller vom Vorjahr in gute Ergebnisse auf einer seiner Lieblingstrecken umwandeln. Was will ich sagen? Die Stimmung bei uns ist eh immer gut, wir bleiben optimistisch, atmen einmal in der Sommerpause kurz tief durch und danach geht es zur TT nach Assen. Steht eigentlich TT für Tulpen und Tomaten?»