Superbike-WM: Zweites BMW-Team steigt aus

Holt Lorenzo Zanetti auch den IDM Superbike-Titel?

Von Esther Babel
Lorenzo Zanetti

Lorenzo Zanetti

Der Italiener ist neu in der IDM Superbike 2024 und gewann beim Auftakt auf dem Sachsenring gleich mal das erste Rennen. Mit dem Team Triple M Racing Ducati Frankfurt will er für Furore sorgen.

Dass Lorenzo Zanetti mit seinen 39 Jahren und Erfolgen in sämtlichen prestigeträchtigen Serien der Welt, zuletzt dem Titel in der Italienischen Superbike-Meisterschaft CIV, in der IDM Superbike nicht hinten rumfahren würde, war klar. Außerdem ist er als Testfahrer maßgeblich an der Entwicklung der aktuellen Ducati beteiligt und kennt das Motorrad in- und auswendig. Doch das Team rund um Matthias Moser ist neu und auch mit Testfahrten war im Vorfeld nicht viel. Doch bei den gemischten Streckenbedingungen auf dem Sachsenring ließ Zanetti gleich mal die Muskeln spielen. Vor dem Rennwochenende in Oschersleben liegt er mit drei Punkten Rückstand auf IDM-Leader Patrick Hobelsberger auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung.

Auch außerhalb der IDM ist Zanetti viel unterwegs. «Ich bin nach wie vor als Testfahrer bei Ducati, erklärt der Italiener, der nicht weit vom Gardasee zuhause ist. «Ich teste auf der Rennstrecke, bin aber auch bei Straßenprojekten dabei. Ich bin quasi die Schnittstelle der verschiedenen Level.» Seine letzte WM-Saison absolvierte er im Jahr 2016, anschließend ging sein Job bei Ducati los. Diese Arbeit führte ihn bisher in die Meisterschaften der USA, nach Asien und eben nach Italien. «Wenn es bei Ducati ein neues Projekt gibt», erklärt Zanette, «welches für sie interessant ist, fragen sie mich an. So kam ich auch in die IDM.»

Von der IDM konnte er sich bereits einen ersten Eindruck verschaffen. «Das Level in der IDM Superbike ist hoch», so sein erster Kommentar. «Es ist alles klar geordnet, aber wie in allen andere nationalen Meisterschaften auch, spielen wirtschaftliche Aspekte eine große Rolle. Sicherlich ist die Italienische Meisterschaft meine Spezialität, ich kenne das Motorrad und ich kenne alle Strecken.» Auf dem Sachsenring musste der Italienische Meister dagegen erst einmal schauen, wo es langgeht. Denn seine Streckenkenntnisse rührten noch aus seiner Zeit in der 125er-WM und waren nur noch schemenhaft vorhanden.

«Doch wir sind ein gutes Team», erklärt er den raschen Erfolg, «und werden auch entsprechend unterstützt.» Beim Blick Richtung Rennstrecke offenbarte der Italiener dann auch ein bisher wohlgehütetes Geheimnis. «Ich finde ja die Sidecars toll», verriet er. «Persönlich probiert habe ich es nie. Und der Job des Passagiers wäre definitiv nichts für mich.»

«In der IDM gibt es wirklich viele Klassen», merkt er beim Blick auf den eng getakteten Zeitplan an. «Und es gibt auch viele Fahrer. Nur leider nicht in der IDM Supersport 300. Die 300er-Klasse ist in Italien total voll. Dafür fahren in der Superbike-Klasse in Italien nur 15 Piloten. Das ist dort vielleicht frustrierend, weil immer die gleichen gewinnen? In Deutschland ist das nicht so.»

Zanettis Siegeswille ist dagegen unabhängig von Land und Serie. «Unser Team ist gut, natürlich will ich gewinnen», meint er und lässt offen, ob er mit dem Gewinnen die einzelnen Rennen meint, oder doch gleich die ganze Meisterschaft. «Wir sind motiviert. Ich fahre mit einem ähnlichen Paket wie in Italien. Die ECU ist Standard und das ist nicht schlecht. Die Balance müssen wir noch besser auf die Strecke bringen.»

Vom 31.05. bis zum 02.06.2024 kann sich Lorenzo Zanetti in der Motorsport Arena Oschersleben beweisen.

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