Lukas Tulovic: Aufatmen nach IDM-Rookie-Sieg

Lukas Tulovic
Es war zwar ‚nur‘ ein Sieg in der IDM Superbike, doch der dürfte Lukas Tulovic beim Saison-Auftakt in Oschersleben runtergegangen sein wie Öl. Denn nach seiner Zeit als Moto2-Europameister, als Fahrer in der Moto2-WM und der MotoE-WM musste Tulovic zwei harte Jahre wegstecken. Auch der IDM-Einstieg zusammen mit dem Team Triple M Ducati Frankfurt ging nicht ohne Druckkulisse von außen vonstatten. Denn die einen wollten nur Siege sehen, die anderen rechneten mit einer Bauchlandung. Social Media lässt grüßen.
Nach der 1.23,9-min Rekordrunde im Training kam im ersten Lauf die Klatsche. Beim Radio Viktoria-Interview in der Startaufstellung war der Ducati-Mann und Polesetter noch zuversichtlich. «Das ist erst mein zweiter Start bei einem Superbike-Rennen», verriet der Rookie. «Ich hätte gerne freie Bahn nach vorne. Aber wir werden sicher eine Menge Spaß haben.» Es wurde weder mit dem einen noch mit dem anderen was.
Florian Alt (Honda) packte nach dem Start gleich die harten Bandagen aus, um den Anschluss nicht zu verlieren und Leandro Mercado (BMW) wollte das Rennen am liebsten von vorne regieren. Nach wenigen Runden ging Tulovics Ducati ein und die Techniker fanden im Anschluss Späne im Motor, von denen keiner so recht wusste, woher sie kamen. Damit musste bereits am ersten von sieben IDM-Wochenenden der zweite von drei erlaubten Motoren in die Ducati gepflanzt werden.
Im zweiten Lauf lief für Tulovic endlich alles wie geschmiert. Guter Start, funktionierende Technik und ein Sieg mit mehreren Sekunden Vorsprung. Die Erleichterung war ihm im Ziel anzumerken. «Für mich war das Rennen gar nicht so spannend», erklärte er im Anschluss. «Genauso wie ich mir das erhofft hatte. Einen guten Start und dann ein wenig Risiko in den ersten Runden. So habe ich es geschafft, mich abzusetzen und dann anschließend die Pace verwaltet. Hinten raus sind die Reife echt eingegangen. Das war schon tough.»
«Für mich ist ja alles neu», so Tulovic. «Ich weiß auch nicht, wie der Pirelli-Reifen über die Distanz funktioniert. Klar übt man das beim Test, aber ein Rennen ist nochmal was anderes. Aber jetzt bin ich happy, dass ich es gut über die Bühne gebracht habe.»
«Es war ein verdienter Sieg für das Team», versicherte er, mit reichlich Emotionen und einem Bussi und Muttertags-Grüßen in die Kamera Richtung Mama. «Sie haben so hart gearbeitet, um das Bike fertig zu kriegen. Und nichts ist sicher, wenn der Vorderreifen rechts aufreißt, bei allen ist der Reifen aufgerissen. Das ist nicht einfach und man hat da so seine Schreckmomente. Doch mit drei, vier Sekunden Vorsprung kann man das gut verwalten und es gut ins Ziel bringen. So viel Erfahrung habe ich dann doch, dass das klappt.»
Die erste Bewährungsprobe hat Tulovic damit erfolgreich bestanden. Die nächste Hürde wartet in zwei Wochen mit dem Schleizer Dreieck.
Punktestand IDM Superbike 2025 nach 2 von 14 Rennen
1. 45 Punkte Hannes Soomer (EST/BMW)
2. 31 Punkte Toni Finsterbusch (D/BMW)
3. 29 Punkte Lorenzo Zanetti (I/Ducati)
4. 26 Punkte Jan-Ole Jähnig (D/BMW)
5. 25 Punkte Lukas Tulovic (D/Ducati)
6. 19 Punkte Leon Orgis (D/BMW)
7. 16 Punkte Milan Merckelbagh (NL/BMW)
8. 13 Punkte Florian Alt (D/Honda)
9. 13 Punkte Kevin Orgis (D/BMW)
10. 13 Punkte Maximilian Kofler (A/Yamaha)
11. 10 Punkte Twan Smits (NL/Yamaha)
12. 9 Punkte Leandro Mercado (RA/BMW)
13. 9 Punkte Jan Mohr (A/Yamaha)
14. 7 Punkte Max Schmidt (D/BMW)
15. 5 Punkte Martin Vugrinec (HR/Kawsaki)
16. 4 Punkte Soma Görbe (HU/BMW)
17. 3 Punkte Philipp Steinmayr (A/Kawsaki)
18. 2 Punkte Christoph Beinlich (D/BMW)
19. 1 Punkte Sheridan Morais (RSA/Yamaha)