Bittere Schleiz-Pille für Tati Mercado
Leandro Mercado vom Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW musste beim Auftakt von Oschersleben einen herben Dämpfer verkraften, nachdem der sonst so sattelfeste Argentinier in Führung liegend gestürzt war. Bei einem Test in Schleiz hatte er sich eine Woche zuvor gut auf das IDM-Wochenende vorbereiten können. «Inzwischen geht’s mir wieder gut», erklärte er nach seiner Ankunft in Thüringen. «Die Schmerzen im Knie nach dem Oschersleben-Sturz sind schon viel besser. Es ist noch nicht hundert Prozent gut, aber es geht viel besser.»
«Der Test war sehr wichtig», gab er zu, «denn auch wenn ich Schleiz mag, ist es doch eine spezielle Strecke. In den letzten zwei Jahren war ich hier ziemlich schnell. Aber warten wir mal das Wetter ab.» Das sorgte vor allem im ersten Rennen für Aufregung, als kurz vor dem Start ein Regenschauer niederging. Mercado, der von Platz 7 aus ins Rennen gehen sollte, schaute sich die Strecke bei der ersten der beiden Aufwärmrunden an, zog wie eine Hand voll anderer Piloten den Joker und ließ Slick-Reifen montieren. Von hinten war es vor allem in der Anfangsphase schwer, die trockenen Flecken zu finden. Doch mit zunehmender Distanz wurde die Strecke trockener und die Slick-Fahrer schneller. Von ganz hinten ging es für Mercado dann vor bis auf Rang 3.
«Vor allem an den Kurveneingängen war es sehr nass», berichtete er von seiner Rutschpartie. «Da dachte ich kurz, ich hätte mich falsch entschieden. Florian Alt war echt schnell unterwegs. Ich bin dann ruhig geblieben und habe versucht, das Gefühl für die Bedingungen und meine Pace aufzubauen. Es war schwer, zu überholen, da echt nur ein sehr schmaler Streifen trocken war. Aber nach Oschersleben bin ich happy, hier auf dem Podium zu stehen.»
Lauf 2 ist schnell erzählt. Mercado war erneut in der Spitzengruppe aufgetaucht, konnte aber die Früchte seiner Bemühungen nicht mehr ernten. Seine BMW versagte ihren Dienst und Mercados Rennen endete vorzeitig mit einer riesigen Enttäuschung. «Wir hatten ein elektronisches Problem», erklärte Teamchef Werner Daemen. «Genau wissen wir noch nicht, was los war. Aber wir bauen für das nächste Rennen einen komplett neuen Kabelbaum ein, um jedes weitere Risiko zu vermeiden. Die Untersuchung des Kabelbaums von Schleiz machen wir später.»
Gemeinsam mit Teamkollege Hannes Soomer und dem ehemaligen IDM Superbike-Piloten Jan Bühn geht es für Mercado als nächstes nach Spa, wo das zweite Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft ansteht.
Punktestand IDM Superbike 2025 nach 4 von 14 Rennen
1. 71 Punkte Hannes Soomer (EST/BMW)
2. 70 Punkte Lukas Tulovic (D/Ducati)
3. 58 Punkte Florian Alt (D/Honda)
4. 52 Toni Finsterbusch (D/BMW)
5. 49 Punkte Jan-Ole Jähnig (D/BMW)
6. 40 Punkte Lorenzo Zanetti (I/Ducati)
7. 34 Punkte Milan Merckelbagh (NL/BMW)
8. 25 Punkte Leandro Mercado (RA/BMW)
9. 24 Punkte Leon Orgis (D/BMW)
10. 24 Punkte Kevin Orgis (D/BMW)
11. 20 Punkte Twan Smits (NL/Yamaha)
12. 18 Punkte Bálint Kovács (HR/BMW)
13. 17 Punkte Jan Mohr (A/Yamaha)
14. 17 Punkte Soma Görbe (HU/BMW)
15. 15 Punkte Maximilian Kofler (A/Yamaha)
16. 7 Punkte Max Schmidt (D/BMW)
17. 7 Punkte Martin Vugrinec (HR/Kawsaki)
18. 4 Punkte Sandro Wagner (D/BMW)
19. 3 Punkte Philipp Steinmayr (A/Kawsaki)
20. 2 Punkte Christoph Beinlich (D/BMW)
21. 1 Punkte Sheridan Morais (RSA/Yamaha)