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IDM News: Ohne Sidecars und mit Pokaltausch

Von Esther Babel
Schleiz-Fans zur Stelle

Schleiz-Fans zur Stelle

Nach der Wetterwarnung vom Samstagabend war die Region um Schleiz und damit auch das IDM-Paddock glimpflich davongekommen. Die Tribünen am Sonntag wieder voll und ein neues Samstags-Ergebnis.

Manch ein Fan auf der Tribüne wird in diesem Jahr die Seitenwagen vermisst haben. Live-Stream Kommentator Lukas Gajewski sauniert und in der IDM Supersport wird der Pokal getauscht.

90. Schleizer Dreieckrennen ohne Sidecars

Erstmals seitdem die IDM in Schleiz ausgetragen wird, wird es keinen Lauf für die Gespanne geben. Die Ursachen dazu sind vielschichtig. Zum einen gibt es keinen deutschen Nachwuchs bei den Dreirädern. Für kommende Saison haben sich lediglich drei deutsche Teams für die Meisterschaft eingeschrieben, der Rest des Feldes wird wie in der Vergangenheit mit internationalen Teams aufgefüllt. Die IDM wird auch in der kommenden Saison ausschließlich im Rahmen der Weltmeisterschaft ausgetragen. Somit kommt in Schleiz kein Lauf infrage, da die Strecke keine Homologation für einen WM-Lauf mehr bekommt. Die FIM möchte, dass WM-Läufe ausschließlich auf permanenten Strecken gefahren werden. Insgesamt stehen 2025 für die IDM-Sidecars sechs Läufe auf dem Programm. In Most, Assen und Oschersleben 2. Selbst ein hochkarätiges internationales Sidecar-Rennen ist am IDM-Wochenende nicht möglich, da zu diesem Zeitpunkt die Tourist Trophy auf der Isle of Man stattfindet. Voraussichtlich bleibt das Wochenende vom 22. bis 24. August die einzige Möglichkeit, die Gespanne in Aktion zu sehen. An diesen Tagen gastiert die Internationale Sidecar Trophy in Schleiz.

Kettenriss im Studio

In diesem Jahr wird der Stream von Radio Viktoria aus einem kuscheligen Container moderiert. «Schön warm hier», meinte Co-Kommentator und Superbike-Pilot Florian Alt zu Lukas Gajewski. Dieser war beim Versuch, den Rollladen hochzuziehen und das Fenster zu öffnen, gescheitert. Aus der zusätzlichen Sauerstoff-Zufuhr wurde nichts. «Kette gerissen», meinte Gajewski mit der halben Rolladen-Strippe in der Hand. Rolladen unten und Fenster zu. Der nächste Saunagang war gesichert.

Wirbel vor dem ersten Rennen

Zwar sicherte sich Dirk Geiger (MCS Racing) im Qualifying die Pole Position der IDM Supersport, doch beim Rennstart steht ein anderer ganz vorne. Der Honda-Pilot musste das erste Rennen am Samstagmittag von Platz 4 aus aufnehmen. Der Grund: fehlende Reifensticker im ersten Qualifying – ein Regelverstoß, der ihn drei Plätze nach hinten katapultiert. Die erste Startreihe eröffnen damit Melvin van der Voort (Track and Trades Wixx Racing), obwohl sein Qualifying von einem Sturz überschattet war. Titelverteidiger Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) hatte einen schwierigen Start ins Wochenende. Nach einem Sturz in der Seng, der schnellsten Stelle auf dem Schleizer Dreieck ist, im ersten Freien Training am Freitag, war sein Motorrad schwer beschädigt. Sein Team schraubte bis tief in die Nacht, um die Yamaha YZF-R6 wieder passend zu den Qualifyings rennbereit zu machen. Doch Kofler bleibt realistisch: «Das Bike funktioniert, und ich kann fahren – das ist das Wichtigste, um Punkte zu sammeln. Bäume werde ich an diesem Wochenende aber wohl nicht mehr ausreißen können.»

Wirbel nach dem ersten Rennen

Im Kampf um Platz 3 bekamen in der IDM Supersport Luca de Vleeschauwer und Marvin Siebdrath miteinander zu tun. In Runde 13 rumpelte es und beide lagen im Dreck. Die Rennleitung reagierte sofort und brach das Rennen ab. Beide Piloten blieben unverletzt und konnten ihre Maschinen rechtzeitig in die Box zurückbringen, um gewertet zu werden. Laut Reglement wird bei einem Abbruch die vorletzte vollständig absolvierte Runde gewertet. Somit lag de Vleeschauwer rechnerisch auf Platz 3. Doch der Fall wurde untersucht. Nach stundenlangen Beratungen und Fahreranhörungen entschieden die Sportkommissare um 18:50 Uhr, das Ergebnis zu korrigieren. Luca de Vleeschauwer erhielt eine Strafe und wurde um eine Position zurückversetzt. Demnach wurde Marvin Siebdrath nachträglich auf Rang 3 gewertet und De Vleeschauwer wurde Vierter.

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