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Hobelsberger feiert Honda-Doppelsieg in Ungarn

Von Esther Babel
Seit letztem September war Patrick Hobelsberger kein Rennen mehr gefahren. Jetzt meldete er sich mit zwei ersten Plätzen in Ungarn zurück. Die IDM-Bewährungsprobe steht noch aus.

«Glühende Temperaturen und Hochoktanrennen.» So überschrieben die Verantwortlichen der Alpe Adria International Motorradmeisterschaft das vergangene Wochenende auf dem ungarischen Pannonia Ring. Das zweite Event des Jahres stand an.

In der IDM Superbike ist Patrick Hobelsberger noch nicht aufgeschlagen, plant aber für dieses Jahr noch einen Abstecher bei der deutschen Serie. So lange fährt sich der neue Honda-Pilot bei Testfahrten und Rennen in der Nachbarschaft warm. Auf dem Pannoniaring fand für Hobelsberger nun die Racing-Premiere statt und er kassiert in der Superbike-Kategorie den Doppelsieg. Die Konkurrent mit Michal Filla und IDM Superbike-Gast Jan Mohr ließ er dabei hinter sich.

«Mit einer 1:49 die schnellste Rennrunde aller Zeiten auf dem Pannoniaring», rechnete Hobelsberger nach Sieg Nummer 1 vor. «Die Streckenbedingungen waren mit einer riesigen Ölspur wirklich schwierig, sodass es unmöglich war, schnell zu fahren. Es fühlte sich an wie 33 Grad Lufttemperatur und 62 Grad Asphalt. Ich habe verschiedene Einstellungen ausprobiert und einfach die Honda genossen. Vielen Dank an Michal Filla für ein großartiges Rennen, es war mir eine Freude, mit seiner WSBK-Werks-Ducati gegen ihn anzutreten.»

Auch Lauf 2 entschied Hobelsberger für sich und hielt die Konkurrenz vier Sekunden hinter sich. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf, Pannonia zeigte alle Schwachstellen, die wir mit dem neuen Motorrad haben», so seine Zusammenfassung. «Diese Rundenzeiten und Ergebnisse zu erzielen war einfach unglaublich. Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Rennen, an denen wir teilnehmen werden. Die Strecken liegen uns sehr gut. Vor neun Wochen war unser Motorrad noch ein straßenzugelassenes Serienmodell, das komplett von unserem Rennteam selbst aufgebaut wurde. Ich bin wirklich stolz auf meine Jungs. Es ist absolut verrückt, was man mit einer guten Truppe erreichen kann.»

Erst Anfang des Jahres war die geplante Zusammenarbeit dem Kawasaki-Team von Oliver Skach zu Ende gegangen, bevor sie überhaupt losgegangen war und die Entscheidung pro Honda fiel. «In den letzten Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren», schildert Hobelsberger. «In der Werkstatt war Non-Stopp Betrieb, um das eigene Rennteam mit dem eigenen Motorrad so gut wie möglich aufzubauen.»

Entsprechend hoch die Spannung vor dem ersten Renneinsatz. «Das Level der Alpe Adria durch das offene Superbike Reglement ist extrem hoch», erklärt er, «außerdem waren zwei IDM-Fahrer zu Gast, die dort den gleichen Plan hatten wie wir. Somit war es eine sehr gute Möglichkeit für uns, dort Rennen zu fahren. Speziell Michal Filla, der mit einer Werks-Ducati aus der WSBK an den Start geht und seit mehreren Jahren ungeschlagen ist, war eine sehr guter Ansporn für uns.»

«Für uns war es ein absolut perfektes Wochenende», sagt er nach dem Doppelsieg. «Wir konnten Stück für Stück unsere Punkte strukturiert abarbeiten, das Motorrad verbessern und ich konnte einige neue Ansätze, die ich an mir selbst verbessern kann, mitnehmen. Auf der mit Abstand schwierigsten Strecke für unser Motorrad, solche Rundenzeiten und Ergebnisse zu fahren ist umso besser. Wir konnten wichtige Daten sammeln und werden bis zum nächsten Rennen weiter an allen Verbesserungen arbeiten.»

«Vor elf Wochen hatte ich keine Aussicht auf Rennen fahren, war verletzt in Spanien, ohne Aussicht auf einen Plan für 2025», erinnert er sich. «Das Einzige, was ich hatte, waren viele Leute, die meinten ‚Du schaffst das nicht, das ist unmöglich‘. Jedoch habe ich meinen Plan trotzdem verfolgt und ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Vor neun Wochen war unser Motorrad noch ein Straßenbike und wir hatten absolut keine Ahnung, was zu erwarten ist. Vor acht Wochen hatte ich den ersten Test mit der Honda, der mich extrem positiv gestimmt hat und mich überzeugt hat, dass sich jeder Aufwand auszahlt. Vor sieben Wochen gab es noch nicht mal eine Teamstruktur, Equipment, Ersatzteile, oder einen genauen Plan. Vor vier Wochen konnten wir die ersten großen Sprünge mit dem Motorrad machen und alles ging in eine perfekte Richtung. Vor weniger als einem Tag konnten wir ein sehr gutes Wochenende am Pannoniaring beenden.»

«Wenn ich eins gelernt habe», fasst er abschließend zusammen, «dann, dass man sich niemals seine Träume ausreden lassen sollte. Denn es ist absolut unglaublich, wieviel man mit einer Hand voll guter Leute erreichen kann, die absolut hinter einem stehen. Mit Sponsoren, die trotz einer sehr speziellen 2025er-Saison trotzdem an mich glauben und mich trotzdem weiterhin unterstützen und absolut begeistert sind von dem eigenen Projekt. Vielen, vielen Dank an alle Beteiligten. Ich bin absolut stolz auf jeden einzelnen und werde mich mein Leben lang an jede einzelne Person erinnern, die mir geholfen hat, von einer aussichtslosen Saison zu meiner bisher mit Abstand besten und interessantesten Saison zu kommen.»

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