Sheridan Morais als Fußgänger in Schleiz

Sheridan Morais
In letzter Minute hatte sich das vom deutschen Yamaha-Importeur unterstützte Team Motorradtke GYTR Pro Shop by Penz13 in der IDM Superbike angemeldet und schickte beim Auftakt in Oschersleben den Südafrikaner Sheridan ‚Shez‘ Morais an den Start. Ganz geschmeidig lief das Eröffnungswochenende für Fahrer und Team nicht und man reiste mit einem überschaubaren Meisterschaftspunkt wieder ab.
Am vergangenen Wochenende auf dem Schleizer Dreieck tauchte Morais zwar an der Rennstrecke auf. Allerdings ohne seine R1. Yamaha-Marketing-Manager Wim Vermeulen klärt auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com auf:
«Um ehrlich zu sein, gibt es keine einfache Antwort auf diese Frage, und es bedarf einiger Erklärungen», so Vermeulens Statement. «Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die R1 in der aktuellen IDM-Spezifikation mit einem erfahrenen Superbike-Fahrer zu den Top 5 gehört, aber wir sehen noch nicht das Potenzial, um um Siege mitzufahren. Deshalb haben wir uns etwas ganz Neues einfallen lassen, und das Motorrad von Shez wurde vom ersten Tag an mit einer K-Tech-Federung getestet. Obwohl die ersten Tests in Oschersleben vielversprechend waren, stellte sich schnell heraus, dass Shez nicht das richtige Gefühl für das Motorrad hatte, um es zu pushen, sodass wir über Nacht wieder auf Öhlins umgerüstet haben. In Oschersleben hatten wir auch einige Probleme mit dem ECU-Mapping, die nach Oschersleben auf einen defekten Sensor und eine nicht richtig funktionierende Loadcell zurückgeführt werden konnten.»
«Letzte Woche haben wir einen Test mit Sheridan durchgeführt und das Motorrad ist nun auf dem richtigen Weg, was uns Zuversicht für den Rest der Saison gibt. Dennoch haben wir gemeinsam mit Sheridan besprochen, wie wir weiter vorgehen werden. Er ist auch der Riding-Coach von Twan Smits und Lennox Lehmann und beide mussten nach Oschersleben einen Schritt nach vorne machen, was wir in Schleiz bestätigen konnten. Nächste Woche ist die EWC mit den Stunden von Spa, die Shez unbedingt fahren muss, nachdem er die EWC in Le Mans verpasst hat, wo er einen Sturz hatte. Schleiz birgt ein höheres Risiko als als normalerweise für schwere Verletzungen der Fahrer bei Stürzen. Im Idealfall wäre Shez gerne einen Test gefahren, um die letzte Abstimmung des Motorrads vor Schleiz vorzunehmen.»
«Sowohl Shez als auch Lars Sänger sind sehr ehrgeizige Menschen und wollen nicht in der Superbike-Meisterschaft nur unter die Top 15 kommen und ihre Runden drehen, sondern bis zum Jahresende unter die Top 5 fahren. Deshalb haben wir einen zusätzlichen Test vor Schleiz priorisiert, um für Most vorbereitet zu sein und auch den Vorteil zu nutzen, dass Twan und Lennox einen 100 % engagierten Trainer dabeihaben.»
«Ich denke, wir müssen Shez wirklich dafür danken, dass er das Gesamtprojekt in den Vordergrund stellt sowie alles in die richtige Perspektive gerückt und gemeinsam mit uns diese sehr reife Entscheidung getroffen hat, anstatt seinem Ego nachzugeben und in Schleiz zu fahren.»