Hobelsberger mit kaputten Knochen beim IDM-Finale
«Nach der Saison ist vor der Saison», lautete das Fazit von Patrick Hobelsberger nach seinem Gastauftritt in der IDM Superbike, die am vergangenen Wochenende beim Finale auf dem Hockenheimring unterwegs war. Für den Bayer war es nach der IDM in Assen der zweite Auftritt bei seiner ehemaligen Wirkungsstätte. «Die Woche zuvor waren wir noch zwei Tage in Most, um einige Neuerungen und Entwicklungen zu testen und somit für das Rennwochenende Zeit zu sparen», erzählte Hobelsberger nach seinem kurzen IDM-Gastspiel. «Das hat super funktioniert und wir konnten trotz heißer Bedingungen in Most einen super Test absolvieren.»
Für das Hockenheim-Wochenende brachte Reifenlieferant Pirelli die neuen Entwicklungsreifen. «Die hatte wir vorher bereits in Brünn bei der Alpe Adria testen können», so Hobelsberger. «Für mich hat der Reifen in der Vergangenheit super funktioniert und wir hatten einige guten Daten.» Am Freitag spielten in Hockenheim nach Dauerregen die Bedingungen noch nicht wirklich mit, erst am Mittag konnten die Slicks ausgepackt werden. «In den ersten Runden merkte ich bereits, dass sich das Motorrad komplett anders verhielt wie sonst», meinte der Honda-Pilot am Freitag. «Für uns war es das aller erste Mal, dass wir mit unserer Honda bei richtig kalten Verhältnissen unterwegs waren. Für das Superpole Pre Practice hatten wir erneut Änderungen vorgenommen und ich konnte die Lücke nach vorne etwas verringern. Trotzdem waren wir nicht schnell genug und hatten immer noch mit ähnlichen Problemen extrem zu kämpfen.»
Nass war es auch am Samstagmorgen, also keine Möglichkeit, den Problemen auf den Laib zu rücken. Für Hobelsberger blieb Platz 15 in der Startaufstellung. «Unsere Probleme waren immer noch ähnlich wie am Freitag und ich selbst fand fahrerisch keinen Weg, um den Rückstand etwas zu verringern», so die Bilanz.
Das Rennen verlief dann anders als geplant. «Nach ein paar Runden passierte mir in Kurve 1 beim Runterschalten ein kleiner Fehler und die Lücke nach vorne ging etwas auf», berichtete er. «Ich versuchte, direkt den Anschluss wieder zu finden, aber machte in der Sachskurve über die Bodenwelle einen kleinen Fehler und musste zu Boden. Das Motorrad und ich flogen bis in die Airfences, das Rennen musste deshalb abgebrochen werden. Der Sturz zeigte, wie sehr ich am Limit und immer noch weit vom Tempo entfernt war. Ich habe es wirklich versucht, aber es hat nicht funktioniert. Nach einer so großartigen Saison war es für mich auch schwer, zu verstehen und zu akzeptieren.»
Damit war auch das zweite Rennen gestrichen. Für Hobelsberger nicht ohne Frust-Gefühle. «Ein Wochenende, das nicht unser Potenzial widerspiegelte, nicht ansatzweise gezeigt hat, wie viel Arbeit wir seit April in dieses Projekt gesteckt und wie viele Tage und Nächte wir investiert haben», so seine Bilanz. «Wir hatten bis dahin eine grandiose Saison mit super Ergebnissen und super Rundenzeiten, konnten das aber überhaupt nicht in das Hockenheim Wochenende transferieren.»
Bevor es in die Wintertests und die entsprechende Aufarbeitung gehen kann, muss Patrick Hobelsberger noch einen Boxenstopp im Krankenhaus einlegen. Der OP-Termin steht, bei dem ein ca. zwei Monate alter Ermüdungsbruch im Sprunggelenk repariert wird.
«Großer Dank geht an alle Sponsoren und Unterstützer, die uns in dieser sehr speziellen Saison extrem unterstützt haben», erklärte er abschließend. «Ein großes Danke geht auch an die wahnsinnig tollen Fans die uns in Hockenheim begrüßt und zugejubelt und zu jeder Zeit unser Projekt auf Social Media verfolgt haben.»