Soomer: «Das Stück Finger bleibt in Oschersleben»

Hannes Soomer
Hannes Soomer war schon länger nicht mehr in seiner Heimat Estland unterwegs gewesen und reiste direkt vom Finale der Langstrecken-WM in Frankreich mit einem weiteren Pokal im Gepäck an den Hockenheimring. Dort wurde er nicht nur wie gewohnt von seinem Vater unterstützt, sondern auf den vollbesetzten Tribünen hatten sich auch wieder seine treuen Fans aus Estland mit allerlei Fahnen mächtig ins Zeug gelegt.
Nach der Superpole 2 hatte Soomer seinem Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW mit der drittschnellsten Zeit einen Platz in der ersten Reihe präsentiert. Im ersten Lauf, geprägt durch zwei Abbrüche, wurden alle taktischen Pläne zunichte gemacht. Nach dem zweiten und letzten Abbruch wurde Soomer als Vierter gewertet, das Rennen wurde nicht mehr aufgenommen und die Piloten erhielten die halbe Punktzahl.
Im zweiten Rennen produzierte der Este Bilder, die den Puls seiner Mannschaft merklich in die Höhe trieben. Erst sah man Soomer in der Spitzengruppe, nachdem er sich herzhaft nach vorne gekämpft hatte. Anschließend sah man ihn mit seiner BMW auf Abwegen, doch nach dem ungeplanten Rettungs-Manöver ging es zurück auf die Strecke. Wenig später sah man auf den Live-Bildern zwei gelbschwarze Motorräder im Dreck.
«Ich wollte an meinem Teamkollegen Merckelbagh vorbei», beschrieb Soomer anschließend die Szene, «und dachte, er hätte mich gesehen, hatte er aber nicht. Ein unschönes Ende einer ansonsten guten Saison.» Gewertet wurde Soomer noch auf Platz 13. Mit dem Titelkampf hatte er vorher schon nichts mehr zu tun.
«Da war nach dem Sturz in Oschersleben und der Handverletzung Schluss», weiß sein Teamchef Werner Daemen. «Die Hand ist gut verheilt», meinte Soomer in Hockenheim, der beim Oschersleben-Sturz mit der rechten Hand unter dem Lenker eingeklemmt war und so über den Asphalt rutschte. «Doch ein Stück meines Fingers bleibt für immer in Oschersleben.»
Punktestand IDM Superbike 2025 nach 14 von 14 Rennen
1. 257,5 Punkte Lukas Tulovic (D/Ducati)
2. 228,0 Punkte Florian Alt (D/Honda)
3. 177,5 Punkte Hannes Soomer (EST/BMW)
4. 170,0 Punkte Toni Finsterbusch (D/BMW)
5. 167,5 Punkte Leandro Mercado (RA/BMW)
6. 134,0 Punkte Jan-Ole Jähnig (D/BMW)
7. 121,5 Punkte Bálint Kovács (H/BMW
8. 102,5 Punkte Twan Smits (NL/Yamaha)
9. 95,0 Punkte Lorenzo Zanetti (I/Ducati)
10. 70,0 Punkte Leon Orgis (D/BMW)
11. 69,0 Punkte Milan Merckelbagh (NL/BMW)
12. 52,0 Punkte Maximilian Kofler (A/Yamaha)
13. 50,0 Punkte Kevin Orgis (D/BMW)
14. 40,5 Punkte Soma Görbe (H/BMW)
15. 33,0 Punkte Martin Vugrinec (HR/Kawsaki)
16. 31,0 Punkte Jan Mohr (A/Yamaha)
17. 27,0 Punkte Max Schmidt (D/BMW)
18. 26,0 Punkte Sandro Wagner (D/BMW)
19. 21,5 Punkte Marco Fetz (D/BMW)
20. 6,0 Punkte Christoph Beinlich (D/BMW)
21. 5,0 Punkte Philipp Steinmayr (A/Kawsaki)
22. 1,0 Punkt Sheridan Morais (RSA/Yamaha)